Um 13 Uhr gaben Ministerpräsident Markus Söder und Gesundheitsminister Klaus Holetschekt bei einer Pressekonferenz Ausblicke zum Umgang mit der Corona-Pandemie.
Die Ständige Impfkommission empfiehlt eine dritte Impfung derzeit nur für Personen ab 70 Jahren und für bestimmte Personengruppen, wie z.B. Pflegepersonal. Gesundheitsminister Holetschek erklärte jedoch, dass durch die Zulassung des Corona-Impfstoffes grundsätzlich auch eine Zulassung der Auffrischungsimpfung gedeckt sei. Des Weiteren erklärte Holetschek, dass er glaube, dass Drittimpfungen für alle notwendig seien. Seit Beginn der Verabreichung von Auffrischungsimpfungen im Freistaat sollen bereits über 300.000 Personen drittgeimpft sein.
Zunächst soll mit den bayerischen Haus- und Fachärzten besprochen werden, welche Kapazitäten zum Verteilen von Drittimpfungen vorhanden sind. Bei Kapazitätsproblemen sollen die Impfzentren wieder reaktiviert werden, welche sich laut Holetschekt derzeit im Standy-Modus befinden.
Söder erklärte auf Nachfrage, dass der bundeweite Beschluss, Corona-Tests kostenpflichtig zu machen, wichtig sei, damit der Steuerzahler und geimpfte Personen diese Kosten nicht tragen müssen. Er zeigte sich jedoch bereit dazu, über die erneute Einführung kostenloser Corona-Tests zu diskutieren. Dieses Angebot solle es dann jedoch nur für vollständig geimpfte oder genesene Personen geben, möglicherweise auch auch für Kontaktpersonen von Infizierten. Bislang können sich im Freistaat nur Personen kostenlos auf Corona-Testen lassen, die Symptome einer Corona-Infektion aufzeigen.
Mit einer neuen Hotspot-Strategie könnten Ortschaften anhand von zwei Komponenten zu einem Hotspot-Gebiet erklärt werden. Ausschlaggebend wäre einerseits eine Inzidenz von 300, andererseits eine 80-prozentige Auslastung der Intensivbetten in einem Rettungsleitstellenbezirk. Dies würde derzeit laut Holetschekt 27 Landkreise in Bayern betreffen. In diesen Hotspot-Gebieten soll dann die Krankenhaus-Ampel auf Rot springen.