Ein 21-Jähriger soll im vergangenen September in Miltenberg 1000 Stroh- und Heuballen angezündet haben – am Mittwoch wurde der Angeklagte vor dem Amtsgericht überraschend freigesprochen. Ausgebrochen war das Feuer am 28. September 2020 – rund 100 Kräfte von THW, Feuerwehr und Rettungsdienst waren im Einsatz – es entstand ein Schaden in Höhe von 40.00€, ohne die Einsatzkosten. Der Beschuldigte wurde noch in der Nacht in Tatortnähe kontrolliert – dabei fanden Polizisten einen Bunsenbrenner und mehrere Feuerzeuge bei dem 21-Jährigen. Er habe sich außerdem bei der Vernehmung auffällig verhalten. Später sagte der Angeklagte aus, es habe einen Streit mit seiner Freundin gegeben, weswegen er den Abend bei einem Freund verbrachte.
Die Mutter des Freundes, bei dem der Angeklagte den Abend verbracht haben soll, und ihr Lebensgefährte sagten am Mittwoch als Zeugen aus. Allerdings gestaltete sich der Verhör der beiden Zeugen äußerst schwierig – sie äußerten immer wieder verwirrende und widersprüchliche Angaben. Auch bei einfachen Fragen habe es Verständnisprobleme gegeben. Dabei deutete sich an, dass die Mutter womöglich eine Affäre mit dem Angeklagten gehabt haben soll und ihm ein Alibi habe verschaffen wollen. Damit habe sie vermeiden wollen, dass der Angeklagte ihrem Lebensgefährten von der Affäre erzählt. Der Freund des Angeklagten machte ebenfalls verwirrende Angaben und äußerte, dass er oft lügen würde.
Aufgrund der vielen Widersprüche und Ungereimtheiten beantragte sogar die Staatsanwaltschaft letztendlich den Freispruch des 21-jährigen Angeklagten, den das Gericht in der Urteilsverkündung schließlich aussprach.