Ein 54-jähriger Slowake steht in Würzburg wegen einer tödlichen Messerattacke in einem Hostel vor Gericht. Zum Prozessauftakt räumte er die Tat ein, sprach jedoch von nur einem Stich. Er weist psychische Erkrankungen zurück und behauptet, seit Jahren vom Geheimdienst verfolgt zu werden. Die Verhandlung läuft als Sicherungsverfahren – der Mann soll also dauerhaft in einer psychiatrischen Klinik untergebracht werden.
Gleich zum Prozessauftakt hat sich der Mann zu den Vorwürfen geäußert. Er räumte die Tat zwar ein, betonte jedoch, nur einen Stich ausgeführt zu haben – nicht zwei, wie es in der Anklage heißt. Außerdem wies er die Einschätzung zurück, psychisch krank zu sein. Stattdessen erklärte er, seit Jahren vom Geheimdienst verfolgt zu werden. Vor Gericht äußerte er sogar Zweifel daran, dass das Opfer tatsächlich verstorben sei. Zum Tatzeitpunkt hatte der Angeklagte laut Ermittlungen bis zu 1,9 Promille Alkohol im Blut. Am Nachmittag soll vor Gericht ein psychiatrisches Gutachten vorgestellt werden.
Es handelt sich bei der Verhandlung nicht um ein reguläres Strafverfahren, sondern um ein sogenanntes Sicherungsverfahren. Ziel ist es, den Mann dauerhaft in einer psychiatrischen Klinik unterzubringen – nicht ins Gefängnis. Wie berichtet, soll der 54-Jährige im Oktober in dem Hostel unvermittelt auf den 42-Jährigen eingestochen haben. Das Opfer starb noch vor Ort an seinen schweren Verletzungen.