Sie sollen am 06. Januar 2021 Plakate auf der ICE-Strecke zwischen Gemünden und Waigolshausen aufgestellt haben – jetzt haben die beiden mutmaßlichen Täter Berufung gegen ihr Urteil eingelegt. Den Tatverdächtigen wird vorgeworfen, Plakate mit den Aufschriften „Achtung Gleisbruch“, „Letzte Warnung Gleisbruch“ und „Dieses Mal Fake“ auf einer Zugstrecke platziert zu haben.
Daraufhin musste der Lokführer am Dreikönigstag 2021 eine Vollbremsung starten, verletzt wurde glücklicherweise niemand, auch der Zug blieb unbeschadet. Allerdings kam die Lok zum nächsten Halt rund vier Stunden zu spät, was der Bahn in etwa 37.000 Euro kostete.
Die Tatverdächtigen, die wohl Anhänger der „Querdenker“-Szene sind, mussten sich daraufhin vor Gericht verantworten. Ein 38-Jähriger wurde zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und neun Monaten verurteilt, seine Komplizin erhielt eine Bewährungsstrafe von neun Monaten. Die Beiden wurden wegen fahrlässiger gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr und Nötigung verurteilt.
Zufriedengeben wollten sich die Tatverdächtigen mit dem Urteil allerdings nicht. Wie jetzt bekannt wurde, haben die Angeklagten und die Staatsanwaltschaft das Rechtsmittel der Berufung eingelegt. Beide Tatverdächtigen waren bereits zuvor schon polizeilich bekannt. Der 38-Jährige war zum Tatzeitpunkt auf Bewährung. Außerdem nahmen beide Personen an Corona-Protesten in Unterfranken teil und organisierten teilweise auch ebensolche Veranstaltungen.