Die Energiewende und der damit verbundene Klimaschutz sind bedeutende, gesellschaftliche Aufgaben. Kommunen können hier eine Schlüsselrolle übernehmen und Vorbild für ihre Gemeinde und andere Gemeinden sein. Schonungen im Landkreis Schweinfurt hat sich schon vor vielen Jahren mit dem Thema regenerativer Stromerzeugung auseinandergesetzt – damals gab es viele Skeptiker, heute ist die Gemeinde ein Vorreiter.
Eine der ersten Windkraftanlagen der Region ist in der Großgemeinde Schonungen errichtet worden. Mit dem lukrativen Windpark, hoch über dem Maintal, gelingt es der Gemeinde energieautark zu leben. Die Anlage produziert dreimal so viel Strom, wie alle Haushalte der Gemeinde verbrauchen. Jedes zehnte Windrad in der gesamten Region Main-Rhön befindet sich in Schonungen.
Ein Großteil der Anlagen wurde bereits 2013 errichtet. Damals war das Thema kein leichtes gewesen, erinnert sich Bürgermeister Stefan Rottmann: „Wir mussten viel Überzeugungsarbeit leisten und uns vielen kritischen Fragen stellen – mit Blick auf den Klimawandel und die Energiekrise war das allerdings die richtige Entscheidung!“. Mittlerweile gibt es dort sogar einen Windkraft-Weg mit ansprechenden Schautafeln für Spaziergänger und Wanderer.
Fakt ist allerdings auch, dass der heimische Stromverbrauch nur einen Baustein des tatsächlichen Energiebedarfs darstellt. Auch das Heizen müsse auf klimafreundliche Energieträger umgestellt werden. Ein besonders bedeutendes Projekt stellt dabei die Energiezentrale und das Nahwärmenetz am Schulzentrum dar, für die die Gemeinde beachtliche Fördermittel aus dem Kommunalen Investitionsprogramm erhielt. Ziel war es einerseits möglichst klimaschonend Wärme zu erzeugen, andererseits aber auch unabhängiger von fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas zu werden. „Rückblickend war das genau die richtige Entscheidung!“, erklärt Bürgermeister Stefan Rottmann.
Neben energetischen Maßnahmen bietet auch die Mobilität ein großes Betätigungsfeld: So werde in der Gemeinde Schonungen gerade der Fuhrpark der Verwaltung und Bauhof auf E-Fahrzeuge umgestellt. Insgesamt wurden fünf E-Ladestationen gemeindeweit installiert, drei E-Bike-Ladestationen werden folgen. Besonders positiven Zuspruch erfahren die Energieberatungstage im Rathaus, die den Bürgern kostenlos angeboten werden, erklärt Bürgermeister Stefan Rottmann.
Zuletzt war die Gemeinde Schonungen Mitglied beim Energieeffizienznetzwerk der Energieagentur Nordbayern, das zwischenzeitlich ausgelaufen ist. Die Laufzeit des Netzwerks belief sich auf 3 Jahre und wurde durch Bundesmittel gefördert. Nun hat Schonungen den Beitritt zum Klimaschutznetzwerk der ÜZ Mainfranken beschlossen, das von vielen Nachbarkommunen ebenfalls unterstützt wird. Hier erhalten die beteiligten Gemeinden eine Förderung von 60 Prozent auf eine Laufzeit von drei Jahren. Parallel ist ein kontinuierlicher Erfahrungsaustausch vorgesehen. Außerdem gibt es Hilfestellung bei kommunenspezifischen Projekten – d.h. die Förderung von Grundlagenermittlung und Vorplanung mit Kostenschätzung.