Am Samstag abend um 19:30 treffen die Rimparer Wölfe im Derby der 2. Handball-Bundesliga auf den TV Großwallstadt. Auf Ihrer Hompage haben sich die Wölfe bereits mit dem Gegner auseinandergesetzt:
Stadt
Großwallstadt liegt im unterfränkischen Landkreis Miltenberg und ist knapp 20 Kilometer von Aschaffenburg entfernt. Althochdeutsch setzt sich “Großwallstadt“ aus „Walah“ und „stat“ zu-sammen, was so viel wie Wohnstätte der Romanen heißt. Im 19. Jahrhundert fiel Großwallstadt vom Fürstentum Aschaffenburg dem Fürstentum Bayern zu. Nachdem ab 1939 die Bezeichnung Landkreis galt, war Großwallstadt eine von 35 Gemeinden, die dem Landkreis Obernburg am Main zugeordnet wurden. Nachdem dieser aufgelöst worden war, gehörte Großwallstadt ab dem 1. Juli 1972 zum Landkreis Miltenberg. Des Weiteren findet man in Großwallstadt den Startpunkt des Fränkischen Rotwein Wanderwegs, der eine Gesamtlänge von ca. 70 km hat.
Verein
Der Turnverein Großwallstadt 1888 e.V. erlangte vor allem durch seine erfolgreiche Handballabteilung seine überregionale Bekanntheit. Mit sieben deutschen Meisterschaften, vier Pokalsiegen und fünf internationalen Titeln zählt er zu den erfolgreichsten Handballvereinen der deutschen Historie.
Seit dem Jahr 1925 wird beim TV Großwallstadt der Sport Handball ausgeübt. Nach dem Aufstieg in die Hallenbundesliga 1969, folgte vier Jahre später der erste nationale Titel, damals allerdings noch im Feldhandball. Nachdem im Jahr 1977 die eingleisige Handball-Bundesliga eingeführt wurde, ging im Folgejahr der TV Großwallstadt als erster Deutscher Meister in die Geschichte ein. Es sollte die erfolgreichste Zeit in der Vereinshistorie folgen. Von 1978 bis 1981 blieb der Verein durchgängig Deutscher Meister und hatte im Jahr 1980 seinen absoluten Höhepunkt. Neben der nationalen Meisterschaft konnten auch der nationale Pokal, der Europapokal der Landesmeister und die EHF-Champions-Trophy gewonnen werden.
Insgesamt waren die 1980er Jahre geprägt von den drei überragenden Mannschaften des VfL Gummersbach, des TUSEM Essen und des TV Großwallstadt. Nach dieser Zeit fiel der Verein auch aufgrund finanzieller Probleme ins Mittelmaß der Bundesliga zurück, bis schließlich in der Saison 2012/13 der Abstieg in die 2. Liga folgte. Im Mai 2015 erhielt der TV Großwallstadt keine Lizenz mehr für die 2. Liga und stand als Zwangsabsteiger fest.
Um zukünftig finanziellen Schwierigkeiten vorzubeugen, wurde 2001 die TV Großwallstadt Handball AG gegründet, womit sie ein Vorreiter in der Bundesliga waren. Erst kürzlich konnte man dem Verein vom Untermain entnehmen, dass mit einer Erhöhung des Etats von 500.000 Euro geplant werden würde und die Weichen weiterhin in Richtung Zukunft gestellt werden sollen. Passend dazu wurden schon einige Verträge von Leistungsträgern verlängert und bereits erste Neuzugänge für die neue Saison verkündet.
Mannschaft
Im Vergleich zur Begegnung im September 2018 konnte der „TVG“ personell nochmal nachlegen und den Slowaken Thomas Urban für die halbrechte Position verpflichten. Zusätzlich hatte im Hin-spiel Florian Eisenträger verletzungsbedingt passen müssen und Mario Stark eine frühe rote Karte gesehen, sodass unser Kapitän Patrick Schmidt ein anderes Spiel erwartet, als vor einigen Monaten in Aschaffenburg noch. Allerdings müsse man sich „keinesfalls verstecken“, sieht Schmidt doch gute Karten in den Händen der Wölfe. Der eben erwähnte Mario Stark wird sicherlich auch am Samstag eine Schlüsselrolle einnehmen, der in einem erwartet emotionalen und umkämpften Spiel seine Mannschaft mitreisen kann. Mit Michael Spatz bringen die Großwallstädter zusätzlich nicht nur einen ehemaligen deutschen Nationalspieler mit ins Wolfsrevier, sondern auch den aktuell treffsichersten Spieler der Liga. Patrick Schmidt erwartet auf jeden Fall „angestachelte Gäste mit einigen Akteuren, die für ihre Emotionen und Kampfgeist bekannt sind“. Wir dürfen uns freuen, auf einen tollen Schlagabtausch im Unterfrankenderby.