Nach dem finanziell bedingten Zwangsabstieg in die dritte Liga musste der Verein sich neu aufstellen. 2016 übernahm der ehemalige Trainer Martin Schwalb das Amt des Vizepräsidenten. Gerade sein Netzwerk über die Grenzen des Handballs hinaus, sowie sein Sachverstand stehen dem neuformierten HSVH gut zu Gesicht. Unter seiner Regie feierten die Hamburger auch die größten Erfolge der Vereinsgeschichte. 2011 konnte man deutscher Meister werden und im Jahr 2013 gewann man die EHF Champions League, dank einer unglaublichen Leistung beim Final Four in Köln. Nach dem Abstieg in die Drittklassigkeit formierte der Verein eine junge Mannschaft, welche die Menschen in Hamburg wieder für den Handballsport begeistern sollte.
Die Verantwortlichen der Norddeutschen setzen auf eine gesunde Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern im Kader. Die Philosophie auf ambitionierte, deutsche Spieler zu setzen und ihnen Routiniers zur Seite zu stellen geht in den letzten Jahren voll auf. Der erst 19-jährige Leif Tissier bereitete den Wölfen bereits in der vergangenen Saison mit seiner Dynamik Probleme. Dazu gesellen sich mit Dominik Axmann und Philipp Bauer zwei sehr agile Spieler, die ihre Stärken in 1:1-Situationen haben. Für die Würfe aus der zweiten Reihe ist mit Finn Wullenweber ein weiterer junger Spieler ein Kandidat. Mit Torwart Aron Edvardsson steht ein erfahrener Schlussmann im Kasten der Hanseaten. Er drückt den Spielen häufig seinen Stempel auf und hat seinem Team schon den einen oder anderen Punkt gesichert.
Eine weitere Vereinsikone ist noch als Spieler aktiv. Blazenko Lackovic übernimmt vor allem in der Defensive immer noch viel Verantwortung und gibt der Abwehr damit mehr Stabilität. Dazu kommen noch zwei Neuverpflichtungen, die in der Sommerpause für Aufsehen gesorgt haben. Ebenfalls ein Stabilisator für die Abwehr ist der aus Stuttgart kommende Linksaußen Tobias Schimmelbauer, der für seine aggressive Deckungsarbeit auf der Halbposition bekannt ist. Mit dem ehemaligen Nationalspieler Jens Schöngarth konnte der HSVH einen weiteren Transfercoup landen. Der wurfgewaltige Halbrechte sorgt mit seiner Torgefährlichkeit für die einfachen Tore im Hamburger Angriffsspiel. Mit diesen beiden Neuzugängen hat der ehemalige deutsche Meister durchaus aufhorchen lassen und seine Ambitionen für die nächsten Jahre unterstrichen.
Auch bei den Wölfen ist die Personalsituation weiterhin angespannt. Das spielfreie Wochenende konnte zwar genutzt werden und einige Spieler kurierten ihre Verletzungen aus, jedoch wird sich erst am Sonntag zeigen, welches Aufgebot final zur Verfügung steht. Die Männer von Trainer Ceven Klatt konnten aus den letzten fünf Spielen nur einen Sieg holen. Auch wenn in den anderen Partien teilweise mehr drin war, stand man letztlich zu oft ohne Punkte da. Man wird bereits samstags anreisen und sich so nochmals gezielt auf das Spiel vorbereiten können. Sicherlich ist die Partie aus der letzten Saison noch in den Köpfen einiger Spieler und man wird versuchen, dieses Mal die Punkte mitzunehmen.
Auch wenn beide Teams tabellarisch nicht weit auseinanderliegen, ist der Gastgeber in diesem Match favorisiert. Für die Wölfe wird es darum gehen, das Tempospiel zu unterbinden und eine kompakte Defensive zu stellen. Die Werte Aggressivität und Leidenschaft werden ebenfalls als Grundstein erforderlich sein, um etwas Zählbares aus dem hohen Norden mitbringen zu können. Für alle, die das Team unterstützen wollen, wird das Spiel wie immer live auf Sportdeutschland.tv übertragen. Das nächste Heimspiel in der heimischen s.Oliver-Arena steht bereits am nächsten Donnerstag gegen den VfL Lübeck-Schwartau an.