Sa, 23.11.2019 , 11:28 Uhr

Rimparer Wölfe reisen in der 2. Handball-Bundesliga nach Hamburg

2. Handball-Bundesliga: HSV Hamburg – DJK Rimpar Wölfe (So. 17:00 Uhr) 
Es war sicherlich aus Sicht der Wölfe eines der bittersten Spiele der vergangenen Saison, als man letztes Jahr erstmalig in der Hansestadt Hamburg antreten musste. Nahezu die ganze Zeit über führten und dominierten die Gäste die Partie – in der ersten Hälfte lag man teilweise sogar mit fünf Toren in Front. Doch angetrieben von den frenetischen Fans kamen die Hanseaten wieder ins Spiel zurück. Der letzte Wurfversuch der Wölfe 20 Sekunden vor dem Ende klatschte an die Latte und so konnte der HSV nochmals eine Auszeit nehmen. Trainer Torsten „Toto“ Jansen schien die richtigen Worte gefunden zu haben: Leif Tissier nutzte die Überzahl aus und traf mit der Schlusssirene zur erstmaligen Führung der Hausherren. Unter kollektivem Jubel sicherte sich der ehemalige Bundesligist mit etwas Glück diese zwei Punkte. Die Gäste aus Mainfranken mussten enttäuscht und etwas ratlos die Heimreise mit leeren Händen antreten.
Torsten Jansen und Martin Schwalb als Zugpferde

Nach dem finanziell bedingten Zwangsabstieg in die dritte Liga musste der Verein sich neu aufstellen. 2016 übernahm der ehemalige Trainer Martin Schwalb das Amt des Vizepräsidenten. Gerade sein Netzwerk über die Grenzen des Handballs hinaus, sowie sein Sachverstand stehen dem neuformierten HSVH gut zu Gesicht. Unter seiner Regie feierten die Hamburger auch die größten Erfolge der Vereinsgeschichte. 2011 konnte man deutscher Meister werden und im Jahr 2013 gewann man die EHF Champions League, dank einer unglaublichen Leistung beim Final Four in Köln. Nach dem Abstieg in die Drittklassigkeit formierte der Verein eine junge Mannschaft, welche die Menschen in Hamburg wieder für den Handballsport begeistern sollte.

Bereits in der dritten Liga konnten Zuschauerrekorde aufgestellt werden und im Dezember 2018 brach man mit 9.702 Besuchern gegen TuSEM Essen auch in der zweiten Liga den Zuschauerrekord. Die junge und dynamische Mannschaft, die den Neustart erfolgreich gestalten soll, wird angeführt von Vereinsikone und Handball-Weltmeister von 2007 Torsten Jansen. Die Rückkehr in die Bundesliga ist für die nächsten Jahre auf jeden Fall ein Wunsch des Vereins. Jedoch setzt man das Team nicht unter Druck und nimmt die Situation wie sie kommt. Mit „Toto“ Jansen hat man einen jungen, aber sehr erfahrenen Trainer, der sich in den letzten Jahren beweisen konnte. Die Kombination aus Trainer, Mannschaft und dem handballaffinen Umfeld lässt an der Elbe definitiv einen optimistischen Blick in die Zukunft zu.

Die Verantwortlichen der Norddeutschen setzen auf eine gesunde Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern im Kader. Die Philosophie auf ambitionierte, deutsche Spieler zu setzen und ihnen Routiniers zur Seite zu stellen geht in den letzten Jahren voll auf. Der erst 19-jährige Leif Tissier bereitete den Wölfen bereits in der vergangenen Saison mit seiner Dynamik Probleme. Dazu gesellen sich mit Dominik Axmann und Philipp Bauer zwei sehr agile Spieler, die ihre Stärken in 1:1-Situationen haben. Für die Würfe aus der zweiten Reihe ist mit Finn Wullenweber ein weiterer junger Spieler ein Kandidat. Mit Torwart Aron Edvardsson steht ein erfahrener Schlussmann im Kasten der Hanseaten. Er drückt den Spielen häufig seinen Stempel auf und hat seinem Team schon den einen oder anderen Punkt gesichert.

Eine weitere Vereinsikone ist noch als Spieler aktiv. Blazenko Lackovic übernimmt vor allem in der Defensive immer noch viel Verantwortung und gibt der Abwehr damit mehr Stabilität. Dazu kommen noch zwei Neuverpflichtungen, die in der Sommerpause für Aufsehen gesorgt haben. Ebenfalls ein Stabilisator für die Abwehr ist der aus Stuttgart kommende Linksaußen Tobias Schimmelbauer, der für seine aggressive Deckungsarbeit auf der Halbposition bekannt ist. Mit dem ehemaligen Nationalspieler Jens Schöngarth konnte der HSVH einen weiteren Transfercoup landen. Der wurfgewaltige Halbrechte sorgt mit seiner Torgefährlichkeit für die einfachen Tore im Hamburger Angriffsspiel. Mit diesen beiden Neuzugängen hat der ehemalige deutsche Meister durchaus aufhorchen lassen und seine Ambitionen für die nächsten Jahre unterstrichen.

Der beste Torschütze der Mannschaft von Trainer Toto Jansen ist jedoch Kreisläufer Niklas Weller. Mit 84 Toren bewegt er sich in der oberen Region der Torschützenliste, die er auch einige Spieltage anführen konnte. Zu seinen knapp 50 Feldtoren gesellen sich bereits 36 Siebenmetreffer bei einer Quote von 79%. Beim letzten Auftritt in Aue hatten die Hansestädter auch mit personellen Problemen zu kämpfen und mussten sich letztlich mit 24:23 geschlagen geben. Gegen die Topteams der Liga reichte es in diesem Jahr noch zu keinem Sieg. In der heimischen Arena dagegen musste man sich nur gegen den ASV Hamm-Westfalen geschlagen geben und konnte ansonsten alle Spiele gewinnen. Welche Spieler gegen den Tabellennachbarn aus dem Wolfsrevier zur Verfügung stehen, wird man sehen und dann wird es sicherlich eine sehr umkämpfte Partie.

Wölfe wollen auswärts punkten

Auch bei den Wölfen ist die Personalsituation weiterhin angespannt. Das spielfreie Wochenende konnte zwar genutzt werden und einige Spieler kurierten ihre Verletzungen aus, jedoch wird sich erst am Sonntag zeigen, welches Aufgebot final zur Verfügung steht. Die Männer von Trainer Ceven Klatt konnten aus den letzten fünf Spielen nur einen Sieg holen. Auch wenn in den anderen Partien teilweise mehr drin war, stand man letztlich zu oft ohne Punkte da. Man wird bereits samstags anreisen und sich so nochmals gezielt auf das Spiel vorbereiten können. Sicherlich ist die Partie aus der letzten Saison noch in den Köpfen einiger Spieler und man wird versuchen, dieses Mal die Punkte mitzunehmen.

Auch wenn beide Teams tabellarisch nicht weit auseinanderliegen, ist der Gastgeber in diesem Match favorisiert. Für die Wölfe wird es darum gehen, das Tempospiel zu unterbinden und eine kompakte Defensive zu stellen. Die Werte Aggressivität und Leidenschaft werden ebenfalls als Grundstein erforderlich sein, um etwas Zählbares aus dem hohen Norden mitbringen zu können. Für alle, die das Team unterstützen wollen, wird das Spiel wie immer live auf Sportdeutschland.tv übertragen. Das nächste Heimspiel in der heimischen s.Oliver-Arena steht bereits am nächsten Donnerstag gegen den VfL Lübeck-Schwartau an.

2. Bundesliga Hamburg Handball Rimpar Wölfe
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