Die Rauschgiftkriminalität nimmt in Unterfranken seit 2008 weiterhin zu – daher rücken auch die negativen Auswirkungen des Drogenkonsums auf die Gesundheit von Jugendlichen immer mehr in den Fokus. „Im Schnitt weist jeder zehnte Jugendliche in und um Würzburg einen riskanten Drogenkonsum auf“, erklärt Holger Faust von der Jugend- und Drogenberatung für Würzburg und Umgebung. Seit einigen Jahren bietet die Drogenberatung auch das Projekt „Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten“, kurz „FreD“, für junge Menschen zwischen 14 und 21 Jahren an. Das Programm soll vor allem Personen helfen, die noch keine Suchterkrankung aufweisen, aber bereits bei Polizei und Justiz auffällig geworden sind.
Seit 2018 läuft „FreD“ unter der Trägerschaft der Stadt Würzburg – seit 2022 übernimmt der Landkreis Würzburg mit jährlichen 10.000 Euro die Hälfte der Projektkosten. Für die teilnehmenden Jugendlichen ist das Angebot kostenlos. Statt einer Belehrung der Teilnehmenden setzt die Drogenberatung auf angeleitete Diskussions- und Arbeitsrunden in kleinen Gruppen von bis zu zehn Personen. Jährlich melden sich rund 100 Jugendliche bei FreD an. Dabei folgen sie meist einer Weisung von Polizei oder Staatsanwaltschaft und können so einer Strafanzeige entgehen. Das ist zum einen ressourcenschonend in der Justiz und zum anderen bietet es den jungen Menschen eine zweite Chance.
Das Feedback der Teilnehmenden fällt überwiegend positiv aus: So zeigt eine Umfrage, dass schon während des Kurses rund ein Drittel die persönliche Einstellung zum Drogenkonsum verändert hat. Knapp die Hälfte der Teilnehmenden möchte den Konsum ändern, 85 Prozent würden den Kurs sogar weiterempfehlen.