Mit drei Zählern Vorsprung gingen die Hausherren nach ihrem 79:76-Erfolg im Hinspiel in die entscheidenden 40 Minuten des Achtelfinales gegen russische Gäste, die von Anfang an energisch zu Werke gingen und in der Anfangsphase in der Offensive die besseren Aktionen hatten. Das wirkte sich unter den Augen der Talentspäher von 18 NBA-Clubs ab der 6. Minute aus, weil Saratov den Ball gut durch die eigenen Reihen laufen ließ: Durch einen 7:1-Lauf gingen die Gäste in der 8. Minute mit 8:14 in Führung gehen. Dadurch war der Würzburger Vorsprung aus dem Hinspiel bereits verspielt, und bis zum Ende des ersten Viertels konnten Anthony Ireland und Kapitän Artem Zabelin die Führung der Russen sogar auf 12:23 ausbauen.
Zu Beginn des zweiten Abschnitts ging es in diesem Stil weiter – bis zur 13. Minute hatte Saratov den Abstand bereits auf 16 Punkte ausgebaut (14:30). s.Oliver Würzburg zeigte sich davon aber völlig unbeeindruckt und kämpfte sich mit dem Selbstvertrauen aus acht FEC-Siegen in Serie im Anschluss Punkt um Punkt zurück in die Partie. Devin Oliver startete die Aufholjagd mit zwei Dreiern in Folge, und zwischen der 15. und 18. Minute war es dann Johannes Richter, der sich immer wieder in Brettnähe durchsetzen und zwölf Punkte in Serie erzielen konnte. Nach zwei weiteren Drei-Punkte-Treffern von Jordan Hulls und Xavier Cooks waren die Gastgeber noch vor dem Seitenwechsel wieder in Schlagdistanz.
Auch aus der Kabine kamen die Hausherren deutlich entschlossener als Saratov – bis zur 25. Minute drehten Skyler Bowlin und Mike Morrison den Spielstand fast im Alleingang. Ein 13:0-Lauf, darunter zwei Dreier und ein schöner Floater von Bowlin, brachten die Würzburger 58:53-Führung. Die Gäste aus Russland gaben nicht auf und konnten bis zum Ende des dritten Abschnitts wieder ausgleichen (72:72).
Die erste Hälfte des vierten Viertels gehörte dann aber wieder den Gastgebern – ein Korbleger von Youngster Joshua Obiesie brachte die 85:77-Führung in der 36. Minute und damit als Gesamtergebnis einen Elf-Punkte-Vorsprung. Drei Minuten benötigen Trae Golden, D.J. Newbill und Boris Savovic anschließend, um Saratov erneut auf 87:85 heranzubringen und im Kampf um das Viertelfinale noch einmal Morgenluft zu wittern. s.Oliver Würzburg ließ in der Schlussphase aber nichts mehr anbrennen – Xavier Cooks sorgte schließlich 22 Sekunden vor dem Ende mit einem Dunking zum 91:87 für die endgültige Entscheidung.
Im Viertelfinale wartet jetzt mit den Bakken Bears das offensivstärkste Team des Wettbewerbs – die Dänen setzten sich im Achtelfinale mit insgesamt 22 Punkten Differenz gegen Ironi Ness Ziona aus Israel durch. Das Hinspiel findet am kommenden Mittwoch in Dänemark statt, das Rückspiel am Mittwoch, den 27. März um 19:00 Uhr in der s.Oliver Arena.
Das für den 26. März um 20:30 Uhr angesetzte easyCredit BBL-Heimspiel von s.Oliver Würzburg gegen den FC Bayern München muss daher um einen Tag auf Montag, 24. März (Sprungball 19:00 Uhr) vorverlegt werden. Alle bisher gekauften Tickets behalten ihre Gültigkeit.
Key Stats:
Punkte aus Ballverlusten: Würzburg 25 – Saratov 11
Punkte von der Bank: Würzburg 49 – Saratov 23
Ballverluste: Würzburg 9 – Saratov 16
Assists: Würzburg 26 – Saratov 18
Stimmen zum Spiel
Johannes Richter, s.Oliver Würzburg:
„Es war ein hartes Spiel, Saratov ist ein sehr guter Gegner, sie sind sehr talentiert. Es war ein harter Kampf für uns, vor allem weil wir im ersten Viertel Probleme hatten. Dann sind wir aber gut ins Spiel reingekommen und konnten es zum Glück noch drehen. Heute sind auch ein paar Bälle zu mir gekommen und ich habe sie reingemacht. Wir sind durch die Emotionalität ab dem zweiten Viertel ins Spiel gekommen und es war am Ende verdient.“
Denis Wucherer, Headcoach s.Oliver Würzburg:
„Das war eine gute Nummer heute, ich bin sehr zufrieden mit dem Auftritt der Mannschaft. Das erste Viertel war natürlich suboptimal, aber da hat der Gegner auch gezeigt wieviel Talent und Qualität in seiner ersten Fünf steckt. Sie haben einige gute Spieler, die auch schon auf einem ganz anderen Niveau gespielt haben. Aber wie wir dann zurückgekommen sind und drei Viertel gespielt haben war richtig gut. Dementsprechend sind wir insgesamt sehr verdient ins Viertelfinale eingezogen.“