Mi, 21.12.2016 , 22:28 Uhr

s.Oliver Würzburg: trotz starker erster Hälfte nichts zu holen beim neuen Spitzenreiter in Ulm

Eine starke erste Halbzeit genügt nicht: Auch s.Oliver Würzburg kann die Siegesserie von ratiopharm ulm nicht beenden – 78:95-Niederlage trotz 29 Punkten von Jake Odum

Eine insgesamt gute erste Halbzeit und ein starker Jake Odum waren nicht genug: „Ein Spiel wird nicht in den ersten zwanzig Minuten gewonnen“, sagte Headcoach Doug Spradley nach der 75:98-Niederlage von s.Oliver Würzburg am Mittwoch bei ratiopharm ulm. Die Gastgeber behielten auch nach ihrem 14. Spiel der Saison ihre weiße Weste und übernahmen dadurch gleichzeitig die Tabellenführung der easyCredit BBL. Top-Scorer der Partie waren Jake Odum mit 29 und Raymar Morgan auf Ulmer Seite mit 24 Punkten.

Spradley musste am 15. Spieltag auf den erkrankten Center Krešimir Lončar verzichten, bei den Schwaben fehlte Spielmacher Per Günther, der allerdings von Braydon Hobbs (16 Punkte/14 Korbvorlagen) ausgezeichnet vertreten wurde. Der US-Amerikaner war es auch, der mit seinem ersten Dreier zum 12:2 bereits in der 4. Minute die erste zweistellige Ulmer Führung herauswarf. Die Ulmer erwischten den besseren Start, während bei den Würzburgern in den ersten sieben Minuten kaum ein Wurf im Korb landen wollte.

Mit 21:7 lagen die Münsterstädter in der 7. Minute bereits vorne, ehe Max Ugrai mit einem Dreier und zwei Freiwürfen zum 21:12 die Wende einleitete. Bis zum Ende des ersten Viertels hatten die Unterfranken den Rückstand auf sieben Punkte halbiert (28:21) und gaben dann im zweiten Abschnitt richtig Gas. Sie starteten mit einem 9:0-Lauf, in der 13. Minute versenkte Marshawn Powell einen Dreier zum 28:30 – die erste Würzburger Führung im Spiel, die die Gäste im Anschluss weiter ausbauen konnten. Nach einem 36:12-Zischenspurt innerhalb von zehn Minuten lagen sie in der 17. Minute mit 33:43 und damit zweistellig vorne.

Jake Odum erzielte fünfzehn der 29 Würzburger Punkte im zweiten Viertel und traf dabei drei Dreier. Kurz vor dem Seitenwechsel kamen die Hausherren dann wieder besser ins Spiel und kamen durch einen Dreier von Chris Babb mit der Pausensirene wieder auf 45:50 heran. „Mit unserer ersten Halbzeit war ich sehr zufrieden. Da hat meine Mannschaft das Potenzial gezeigt, das in ihr steckt. In der zweiten Halbzeit hat Ulm gezeigt, warum sie noch kein Spiel verloren haben“, sagte Doug Spradley.

Die Gastgeber kamen in der Verteidigung deutlich aggressiver aus der Kabine und ließen im weiteren Spielverlauf nur noch 25 Würzburger Punkte zu. Dazu kamen fünfzehn Ballverluste der Gäste, davon neun im dritten Viertel. Ein Dreier von Taylor Braun und ein Korbleger von Braydon Hobbs bedeuteten den 50:50-Ausgleich in der 22. Minute. Auch vier Minuten später war die Partie nach einem Drei-Punkte-Treffer von Maurice Stuckey zum 61:58 noch denkbar eng, dann setzen sich die Ulmer immer weiter ab – bis zum 72:62 nach Viertel drei.

Die Zehn-Punkte-Führung hatte nach 35 Minuten immer noch Bestand, dann machten die Schwaben mit einem 12:0-Lauf zum 92:70 alles klar. Am Ende kam auf Seiten der Unterfranken Youngster Georg Voigtmann zu seinem ersten Einsatz in der easyCredit BBL, und der ehemalige Ulmer Sebastian Betz traf bei seinem ersten Auftritt als Würzburger an alter Wirkungsstätte einen Dreier zum Endstand von 98:75.

Weiter geht es für s.Oliver Würzburg noch vor dem Jahreswechsel mit dem Heimspiel gegen die BG Göttingen am zweiten Weihnachtsfeiertag um 15:30 Uhr in der s.Oliver Arena – für diese Partie gibt es noch Tickets im Vorverkauf online auf CTS Eventim und bei der Main-Post in der Plattnerstraße. Die Hinrunde endet für die Unterfranken mit der längsten Auswärtsfahrt des Jahres am 29. Dezember zu den Eisbären Bremerhaven.

ratiopharm ulm – s.Oliver Würzburg 98:75 (28:21, 17:29, 27:12, 26:13)

Für s.Oliver Würzburg spielten:
Jake Odum 29 Punkte/3 Dreier (5 Assists), Marshawn Powell 11/1 (10 Rebounds), Lamonte Ulmer 9/2, Maurice Stuckey 8/2, Max Ugrai 7/1, Charles Barton 4, Sebastian Betz 3/1, Felix Hoffmann 2, Brendan Lane 2, Georg Voigtmann.

Top-Perfomer Ulm:
Morgan 24, Hobbs 16/4 (14 Assists), Butler 12/3 (7 Rebounds), Rubit 11/1, Braun 11/1.

Key Stats:
Ballverluste: Würzburg 19 – Ulm 9
Dreier: Würzburg 10 von 27 (37 Prozent) – Ulm 14 von 36 (39 Prozent)
Assists: Würzburg 12 – Ulm 29
Freiwürfe: Würzburg 11 von 14 (79 Prozent) – Ulm 18 von 24 (75 Prozent)
Punkte in der Zone: Würzburg 30 – Ulm 38

Stimmen zum Spiel

Sebastian Betz, s.Oliver Würzburg:
„In der zweiten Halbzeit haben wir zu viel zugelassen. Ulm hat nach der Pause stark verteidigt und sich außerdem gut auf unsere Zone eingestellt. Wir konnten die Intensität aus der ersten Halbzeit nicht hochhalten. Wir können aber aus der ersten Halbzeit viel für die nächsten Spiele mitnehmen. Für mich persönlich war es schön, hier in Ulm noch einmal spielen zu können.“

Doug Spradley, s.Oliver Würzburg:
„Ich war mit unserer ersten Halbzeit sehr zufrieden. Natürlich nicht mit den ersten fünf Minuten, aber dann haben wir endlich unseren Rhythmus gefunden. Danach haben wir so viel Zonenverteidigung gespielt wie bisher noch nicht in dieser Saison. Wir waren aktiv und aggressiv, und im Angriff hatte Jake vor der Pause ein gutes Händchen. Danach kam es so, wie wir es erwartet haben: Ulm hat viel aggressiver und physischer gespielt als in der ersten Halbzeit, und wir sind damit überhaupt nicht klar gekommen. Wir hatten neun Ballverluste im dritten Viertel, danach war das Spiel für mich entschieden. Natürlich waren wir durch Verletzungen, Krankheit und dadurch, dass wir noch einen Spieler, suchen, etwas schwach aufgestellt. Trotzdem hat die Mannschaft in der ersten Halbzeit das Potenzial gezeigt, das in ihr steckt. Aber ein Basketballspiel wird leider nicht in den ersten zwanzig Minuten gewonnen. Ulm hat gezeigt, warum sie noch ungeschlagen sind. Wir müssen daraus für das nächste Spiel lernen.“

Thorsten Leibenath, ratiopharm ulm:
„Wir hatten einen guten Start und haben danach auch gut weitergespielt und 21:7 geführt. Dann haben wir gedacht, dass es so leicht weitergeht, und das war der Fehler. Manchmal ist es gar nicht gut, wenn man zu früh zu hoch führt, weil dann die Konzentration verloren geht. Genau das hat man bei uns gesehen. Die nachlässige Verteidigung hat dazu geführt, dass wir auch in der Offensive unkonzentriert wurden. Wir haben die Verteidigung umgestellt und in der Pause angesprochen, dass wir deutlich physischer spielen müssen. Mit unserer physischen Verteidigung haben wir dann nur 25 Punkte in der zweiten Halbzeit zugelassen und fünfzehn Ballverluste produziert. Ich freue mich, dass wir Würzburg geschlagen haben und als Tabellenführer Weihnachten feiern können.

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