Nach sechs Wochen Sommerferien startet heute am Dienstag, 12. September, in Bayern das neue Schuljahr. Viele Schülerinnen und Schüler freuen sich darüber – vor allem für die über 12.500 Erstklässlerinnen und Erstklässler ist es ein aufregender Tag. Der Unterfränkische Lehrer- und Lehrerinnenverband (ULLV) jedoch blickt auch mit Sorge auf die Unterrichtsversorgung an Unterfrankens Schulen.
Was von vielen befürchtet wurde, ist so glücklicherweise nicht eingetreten. Zu Schulbeginn steht vor jeder Klasse eine Person. „Das ist etwas Positives“, so Helmut Schmid in einem Pressegespräch. Der ULLV-Vorsitzende lobt in diesem Zusammenhang den Einsatz von Regierung, Schulämtern und Schulleitungen. „Sie haben bei der Rekrutierung von Personal Außergewöhnliches geleistet“. Der Haken daran, die Personen sind nicht unbedingt ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer sondern immer öfter nicht vollständige Aushilfskräfte. Auch an Unterfrankens Schulen sind viele Studierende, Quer- und Seiteneinsteiger, Drittkräfte und andere Aushilfen im Einsatz.
Eine Mobile Reserve, die einspringt, wenn sich Lücken auftun, „gibt es eigentlich nicht “. Wenn im Herbst die ersten Krankheitswellen die Schulen erfassen sind Stundenausfälle und Klassenzusammenlegungen also wohl vorprogrammiert. Kurzfristig gehe es also darum den Schulbetrieb auch mit weiteren Aushilfskräften aufrecht zu erhalten. Was Schmid mit ebenso großer Sorge erfüllt, ist die sinkende Bildungsqualität. Gründe dafür sieht der Lehrervertreter in unzureichend ausgebildeten Lehrpersonen, im ständigen Wechsel von Personal und in der zunehmenden Konzentration auf die „Hauptfächer“. Um die grundständig ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrer sorgt sich der ULLV-Vorsitzende. Sie tragen seit Jahren die Hauptlast: Vertretungen für erkrankte Kollegen, Doppelführung von Klassen und die Anleitung von Aushilfen zehren an den Kräften. Der ULLV fordert die „Kernmannschaft“ zu stärken und die Aushilfen endlich ausreichend fort- und weiterzubilden.