Nur etwa 30 Kilometer von Unterfranken entfernt, bei unseren Nachbarn in Hessen, hat sich am Mittwoch eine Tragödie ereignet. Auf einem Balkon eines Hochhauses in Hanau wurde ein totes Mädchen gefunden. Im Hof vor dem Hochhaus lag ein schwer verletzter Junge. Auch er starb später im Krankenhaus.
Am frühen Morgen entdeckten Passanten einen schwer verletzten Elfjährigen im Innenhof eines Hochhauses. Laut Polizei soll der Junge beim Eintreffen der Beamten bereits nicht mehr ansprechbar gewesen sein. Umgehend wurde das Kind in ein Krankenhaus eingeliefert, doch nur kurz nach seiner Ankunft starb er aufgrund seiner Verletzungen.
Die Beamten durchsuchten daraufhin eine Wohnung im neunten Stock des Hochhauses. Dort der nächste schreckliche Fund: Auf dem Balkon lag ein lebloses Mädchen. Der Notarzt konnte nur noch den Tod der Siebenjährigen feststellen.
Die Polizei geht zunächst davon aus, dass die beiden Kinder in der Wohnung im neunten Stock gelebt hatten. Die Identität der beiden konnte jedoch bislang nicht mit Sicherheit festgestellt werden. Nach ersten Erkenntnissen spricht die Polizei von einem Tötungsdelikt mit familiärem Hintergrund – die Suche nach einem verdächtigen Mann lief am Mittwoch auf Hochtouren. Nähere Angaben zum Verhältnis des Verdächtigen zu den Kindern wurden zunächst nicht gemacht.
Noch am Mittwoch wurde eine Obduktion der beiden Kinderleichen angeordnet. Im Laufe des Donnerstags könnte bereits mit den Ergebnissen gerechnet werden.
Die betroffene Familie soll den Behörden nicht unbekannt gewesen sein. Seit einigen Monaten soll diese sozialpädagogische Unterstützung erhalten haben, erklärt Hanaus Oberbürgermeister Kaminsky.
Die Polizei konnte den gesuchten Tatverdächtigen bei Paris in Frankreich festnehmen. Dabei handelt es sich um den 47-jährigen Vater des toten Geschwisterpaares. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln wegen Mordverdachts gegen den Mann. Die Staatsanwaltschaft Hanau gehe davon aus, dass er in wenigen Wochen nach Deutschland überstellt und dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden wird. Nach den Worten der Sprecherin hat der Mann einen indischen Pass. Ober er auch die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, war zunächst unklar. Die Ermittler hatten unter Hochdruck nach dem Mann gefahndet.