Mit einer ungewöhnlichen Performance war der Künstler Jürgen Wolf in der Kunsthalle Schweinfurt zu Gast. Der gebürtige Schweinfurter, der heute in Köln lebt, nahm Besuchern symbolisch die Adventsbeichte ab. Allerdings wollte er nichts von deren Sünden wissen. Stattdessen ging es ihm um das Berichten von persönlichen Heldentaten. Wolf selbst hat zwar Theologie studiert, ist aber kein Priester. Folgerichtig zäht er zu seinen eigenen größten Heldentaten, dass er sich, statt Pfarrer zu werden, für seine Frau entschieden hat. Hoffentlich stört die sich nicht daran, wenn ihr Mann einen krummen Weihnachtsbaum mit nach Hause bringt. Denn zu diesen, nicht ganz formvollendeten, Gewächsen, so Wolf, solle man als Mann stehen. Schließlich sei der Weg, den man im Leben zu beschreiten habe, auch nicht immer gerade. Somit ist es nur konsequent, dass sich der Weihnachtsbaum, der das Foyer der Kunsthalle Schweinfurt schmückt, und an dem Jürgen Wolf mitgezimmert hat, sich von gewöhnlichen Exemplaren ein wenig unterscheidet.