Er ist ein Meister der Tarnung, hat ein exzellentes Gehör und ist ein überragender Sprinter auf kurzen Strecken. Er ist ein faszinierendes Tier, doch sein Lebensraum wird immer kleiner und damit rutscht er auf die Rote Liste der bedrohten Arten: der Feldhase.
Ursprünglich fühlte sich der Feldhase wohl in unserer Agrarlandschaft – doch jetzt ist es ausgerechnet diese, die ihm die Lebensgrundlage raubt. Er benötigt artenreiche Kräuter-Nahrung sowie Verstecke vor Fressfeinden und für die Aufzucht von Jungen. In der Agrarlandschaft, die heute intensiv genutzt wird, ist beides selten geworden. Hinzu kommt die Gefahr durch Straßen und den zunehmenden Verkehr, genauso wie Siedlungen und Gewerbegebiete, die den Lebensraum des Feldhasens weiter schwinden lassen.
„Um einen weiteren Rückgang der Hasenbestände zu vermeiden, brauchen wir den Erhalt und die Aufwertung der Landschaft mit blütenreichen Wiesen, Rainen, Säumen, Versteckmöglichkeiten wie alten Heckenbeständen und Brachflächen sowie einen Biotopverbund zur Vernetzung der Lebensräume“, fordert Steffen Jodl, Geschäftsführer beim BUND Naturschutz (BN). Davon würden auch viele andere Arten der Agrarlandschaft wie Goldammer, Kiebitz, Grasfrosch oder viele Insektenarten profitieren.
Der Feldhase ist ein Tier mit beeindruckenden Fähigkeiten: Er ist ein Meister der Tarnung mit hervorragendem Gehör. Durch seine langen, kräftigen Hinterbeine ist der Feldhase sehr flink: Auf der Flucht erreicht er Geschwindigkeiten von etwa 50 km/h, kurzzeitig sogar bis zu 70 km/h – das ist schneller als ein Rennpferd im Galopp! Dabei schlägt er 90-Grad-Haken und kann bis zu drei Meter hoch und sieben Meter weit springen. Um die Damen zu beeindrucken, liefern sich die männlichen Hasen in der Paarungszeit spektakuläre Boxkämpfe und Wettrennen. Übrigens: Vom Wildkaninchen kann man den Feldhasen durch seine deutlich größeren Ohren unterscheiden.
Gerade jetzt, wo Ostern vor der Tür steht, möchte der BN darauf aufmerksam machen, dass jeder zu Ostern etwas Gutes tun kann. „Wer sich jetzt über Schoko-Osterhasen und bunte Ostereier freuen will, sollte Erzeugnisse aus ökologischem Landbau oder lokalen Naturschutzprojekten nachfragen. Bio fair-trade Schokolade schützt vor Pestizideinsatz. Auch bei bunten Ostereiern sollte man nicht auf Käfigeier hereinfallen, denn bei den gefärbten Eiern muss die Haltungsform nicht gekennzeichnet sein“, erklärt Armin Amrehn, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Würzburg . Der BN empfiehlt, Eier aus ökologischer Haltung zu kaufen (Stempelkennzeichnung 0 auf dem Ei) und selbst zu färben.