Um 11:30 Uhr versammelten sich heute Vormittag Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und RKI-Präsident Lothar Wieler, um über das weitere Vorgehen im Kampf gegen das Corona-Virus zu informieren.
Aufgrund der derzeit stark steigenden Infektionszahlen erklärte Spahn, die aktuelle Situation mit einem Drei-Punkte-Plan bekämpfen zu wollen:
Erik Sander, Leiter der Forschungsruppe Infektionsimmunologie Charite, bezeichnete die aktuelle Lage auf den Intensivstationen bereits als angespannt. Der Druck auf die Krankenhäuser und besonders auf das Krankenhauspersonal steige. Sander befürworte eine Booster-Kampagne.
RKI-Chef Wieler erklärte, dass Booster-Impfungen notwendig seien, da man in Beobachtungsstudien festgestellt habe, dass die Immunität einer Corona-Impfung mit der Zeit nachlasse. Noch könne man keine Grenzwerte nennen, die eine hohe oder niedrige Anzahl von Antikörpern beschreiben und damit eine Booster-Impfung empfehlen würden. Jedoch lasse sich anhand der Studien feststellen, dass die Infektionsraten nach einigen Monaten wieder zunehmen. So käme die Empfehlung von Booster-Impfungen nach sechs Monaten zustande.
Auf die Nachfrage, wie an Weihnachten mit der Corona-Situation umgegangen werden soll, erklärte Spahn, dass es zu früh sei, sich Gedanken über Weihnachten oder Silvester zu machen. Demnach sei es vorerst wichtig, sich darauf zu konzentrieren, die aktuelle vierte Welle zu brechen.