Mi, 01.03.2023 , 14:35 Uhr

Tarifrunde öffentlicher Dienst - bundesweiter Warnstreik von Auszubildenden und dual Studierenden am 1. März 2023

Der Konflikt zwischen der Gewerkschaft ver.di und den Arbeitgebern spitzt sich weiter zu. Bei der zweiten Verhandlungsrunde hatte es vergangene Woche noch keine Einigung gegeben. Rund fünf Prozent mehr Geld in zwei Schritten und eine Einmalzahlung von 2500 Euro hatten die Arbeitgeber angeboten. ver.di hat angekündigt, bis zur nächsten Verhandlungsrunde eine „deutliche Schippe draufzulegen“. Dies bedeutet, dass es in ganz Bayern zu spürbaren Arbeitsniederlegungen kommen wird.

Verhandlungen vergangene Woche gescheitert

Schon in den vergangenen Wochen war der öffentliche Dienst vielerorts in Bayern in den Streik getreten. Das Angebot aus der jüngsten Tarifrunde lehnen die Gewerkschaften ab. Die Gewerkschaft bezeichntete das Angebot der Arbeitgeber als „völlig indiskutabel“. „Das ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten. Ein solches Angebot ist eine Provokation ohnegleichen,“ betonte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle. Aus diesem Grund müsse der Druck auf die Arbeitgeber erhöht werden.

Warnstreik in München

Besonders betroffen wird voraussichtlich München sein, wo es am Mittwoch zu einem Kita-Streik kommen könnte. In einer Mitteilung der Stadt wurde bekannt gegeben, dass die städtischen Kindertageseinrichtungen betroffen sein könnten. Die Gewerkschaft ruft „insbesondere Auszubildende, Praktikant*innen und Studierende der Landeshauptstadt München zu einem ganztägigen Warnstreik auf“. Da spontan gestreikt werden könne, lägen dem Referat für Bildung und Sport keine genauen Informationen darüber vor, in welchem Umfang die Arbeit niedergelegt werde. Eltern werden deshalb empfohlen, direkt in ihrer Kita nachzufragen, ob sie geöffnet hat.

Jugendstreiktag in Nürnberg und Unterfranken:

Am Mittwoch wird es auch einen Jugendstreiktag in Nürnberg geben, zu dem ver.di aufgerufen hat. Hier werden vor allem Auszubildende und dual Studierende aus dem Gesundheitswesen, der Energieversorgung und der Verwaltung erwartet. ver.di rechnet mit etwa 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich in Nürnberg bei der Kundgebung versammeln werden. Darunter sollen auch Azubis und dual Studierende des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Main, des Leopoldina-Krankenhauses in Schweinfurt, des Klinikums Aschaffenburg-Alzenau und von weiteren unterfränkischen Kliniken sowie des Bundeswehrausbildungszentrums in Hammelburg sein. Auch in unserer Region gehen junge Beschäftigte auf die Straße – So sollen in Kitzingen, Ochsenfurt und Main-Spessart, bei der Bundeswehr und beim Wasser- und Schifffahrtsamt Streiks stattfinden. 

Forderungen bei den Streiks: 

Die jungen Beschäftigten fordern in der laufenden Tarifrunde unter anderem eine Erhöhung der Ausbildungs- und Studienvergütungen sowie der Praktikantenentgelte um 200 Euro monatlich. Die Forderung gilt für Berufe wie beispielsweise Verwaltung, Pflege und Kindergarten.

Frank Werneke, Vorsitzender der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), betont die Forderungen in der aktuellen Tarifrunde für die Tarifbeschäftigten in Bund und Kommunen. Neben einer Erhöhung der Gehälter um 10,5 Prozent fordert ver.di eine Erhöhung der Ausbildungs-, Studienvergütungen und Praktikant*innenentgelte um 200 Euro monatlich sowie eine unbefristete Übernahme. Diese Forderungen sollen den Fachkräftemangel im öffentlichen Dienst bekämpfen. Werneke erklärt, dass gute Bedingungen für Auszubildende und dual Studierende und anständige Entgelte nach der Ausbildung das beste Rezept gegen den Fachkräftemangel im öffentlichen Dienst sind. Ein Gesamtpaket, das die jungen Kolleginnen und Kollegen finanziell entlastet und durch die unbefristete Übernahme eine langfristige Perspektive im öffentlichen Dienst bietet, sei daher dringend erforderlich.

Arbeitgeber Erhöhung Forderungen Gewerkschaft Streik tarifrunde ver.di Verhandlungen Warnstreik
Zur Übersicht

Das könnte Dich auch interessieren

15.02.2024 Es geht wieder los - Erneute Streiks im unterfränkischen Handel Länger war es still um die Streiks im Groß- und Außen- sowie Einzelhandel in der Region. Doch nun nehmen die Arbeitsniederlegungen vor dem Hintergrund der Tarifkonflikte wieder Fahrt auf.  Streiks im Handel nehmen wieder Fahrt auf Am Donnerstag gehen erneut die Beschäftigten im Würzburger Einzelhandel für mehr Lohn auf die Straße. Aufgerufen sind die Beschäftigten 20.12.2023 Drohendes Bahnchaos im neuen Jahr - GDL stimmt mit 97 Prozent für mehrtägige Streiks Der Tarifkonflikt bei der Bahn geht in eine neue Runde und erreicht dabei anscheinend eine neue Eskalationsstufe: Um auch über mehrere Tage streiken zu können, hat die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) am Dienstag eine Urabstimmung in Frankfurt am Main durchgeführt. Das Ergebnis ist mit 97 Prozent Ja-Stimmen der GDL-Mitglieder mehr als deutlich. Ein konkretes Datum 21.11.2023 Arbeitsniederlegung im öffentlichen Dienst und in den Apotheken - Hier wird in Unterfranken gestreikt Die Bildungsgewerkschaft GEW ruft alle Tarifbeschäftigte, Auszubildenden, Praktikant:innen und Studierende an Hochschulen, Forschungseinrichtungen und staatlichen Schulen in Unterfranken am Montag und Dienstag zum Warnstreik auf. Dazu gehören insbesondere die Julius-Maximilians-Universität Würzburg, das Uniklinikum Würzburg und die Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt. Und auch die Apotheken in Unterfranken wollen am Mittwoch die Arbeit niederlegen. 2,5 Millionen Menschen im 15.11.2023 GDL-Streik im Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr - Zugverkehr am Mittwoch und Donnerstag massiv beeinträchtigt Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer hat für den Zeitraum von Mittwochabend, 15.11.2023 bis einschließlich Donnerstag, 16.11.2023 Streikmaßnahmen angekündigt. Dadurch kommt es in diesem Zeitraum zu massiven Beeinträchtigungen im Fern-, Regional- und S-Bahn Verkehr der Deutschen Bahn. Was betroffene Reisende tun können Sie können Ihre Reise verschieben und Ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Die Zugbindung ist aufgehoben. Das