Die Kissinger Hütte in der Rhön ist seit vielen Jahren ein Ausflugsziel für Wanderer, welches über die Grenzen der Region hinaus bekannt ist. Am Dienstagmorgen brach im älteren der beiden Gebäude aus bislang ungeklärter Ursache ein Feuer aus. Personen wurden nicht verletzt.
Gegen 4:20 Uhr wurden am Dienstagmorgen insgesamt rund 120 Feuerwehrkräfte zur Kissinger Hütte im Landkreis Rhön-Grabfeld alarmiert. Das ältere der beiden Gebäude ist vollständig ausgebrannt und eingestürzt. Das neuere und bereits sanierte Gebäude konnten die Einsatzkräfte jedoch vor den Flammen retten. Über die Brandursache ist derzeit noch nichts bekannt – es wird aber vermutet, dass das Feuer in der Küche im Erdgeschoss ausgebrochen sein könnte. Da die Kissinger Hütte am Montag ihren Ruhetag hatte, befanden sich zum Zeitpunkt des Brands glücklicherweise keine Gäste im Haus.
Die Löschversuche gestalteten sich als schwierig, da keine Löschwasserhydranten vor Ort zur Verfügung standen. Die Hütte liegt weit oben auf dem Berg und so musste das benötigte Wasser erst aus dem Tal herangeschafft werden. Gemeinsam mit den umliegenden Feuerwehren und der Standortfeuerwehr der Bundeswehr Wildflecken konnte ein Pendelverkehr mit Tankfahrzeugen eingerichtet werden. Unterstützung gab es dabei auch von Landwirten aus der Gegend. Die Nachlöscharbeiten halten noch bis zum Nachmittag an.
Im vergangenen Jahr wurde das 111-jährige Bestehen der Kissinger Hütte gefeiert. Zwischen 2020 und 2021 hatte der Rhönklub, in dessen Besitz sich die Hütte befindet, etwa 1,1 Millionen Euro in die Sanierung des Bettengebäudes investiert. Dieses wurde zum Glück aber nicht durch das Feuer beschädigt. Hinzu kamen über 1.000 Arbeitstage in Eigenleistung der Mitglieder des Klubs. Zwar sei man geschockt, jedoch versuche man die Hütte in Zukunft wieder zur Funktion zu bringen, so Manfred Egert, Vorstand des Rhönklubs. Über die Höhe des Sachschadens können aktuell noch keine Auskünfte gegeben werden.