Die TG s.Oliver Würzburg verkauft sich teuer und muss sich trotz 43 Punkten von Marcellus Barksdale bei den Artland Dragons mit 71:83 geschlagen geben – Spiel 2 am 19. März.
Auch ohne zwei Leistungsträger hat sich die TG s.Oliver Würzburg in Spiel 1 des Achtelfinales der ProB teuer verkauft: Beim Aufstiegsaspiranten Artland Dragons hielten die Unterfranken, bei denen Marcellus Barksdale sagenhafte 43 Punkte erzielte und sieben Dreier versenkte, die Partie lange Zeit völlig offen. Erst durch einen 19:4-Lauf in den letzten sieben Minuten des dritten Viertels konnte sich der Favorit entscheidend absetzen und die Partie vor fast 2.600 Zuschauern am Ende mit 83:71 (41:34) für sich entscheiden.
Marcellus Barksdale hatte in Abwesenheit von Max Ugrai und Lukas Wank – die beiden standen am Samstagabend beim easyCredit BBL-Spiel von s.Oliver Würzburg in Berlin zusammen 23 Minuten auf dem Parkett der Mercedes Benz Arena – einen echten Sahnetag erwischt: der einzige Ausländer im Würzburger Kader erzielte 43 der 71 Würzburger Punkte, das sind ziemlich genau sechzig Prozent der Offensivausbeute. Dazu kommen acht Rebounds und vier Ballgewinne für den 23-jährigen Rookie, den die Dragons-Verteidigung nie in den Griff bekam. „Marcellus hat uns offensiv getragen, das war sicher sein bestes Spiel. Wir haben aber auch den Ball immer wieder sehr gut laufen lassen. Die ganze Mannschaft hat unter diesen schwierigen Voraussetzungen ein großartiges Spiel gemacht“, sagte TG-Trainer Peter Günschel.
Leider bekam Barksdale von seinen Teamkollegen im Angriff in den entscheidenden Phasen zu wenig Unterstützung, um das Spiel bis zum Schluss noch enger zu gestalten. Nach einem ausgeglichenen ersten Abschnitt setzten sich zunächst die „Drachen“ zweistellig ab (41:31, 20. Minute), dann kämpften sich die Unterfranken zu Beginn des dritten Viertels mit einem 10:0-Lauf zurück ins Spiel und gingen sogar mit 43:44 in Führung (23. Minute). Dadurch sah sich Dragons-Coach Florian Hartenstein gezwungen, auf Zonenverteidigung umzustellen, die auch gut funktionierte: die daraus resultierende Durststrecke im Angriff der Unterfranken ermöglichte es dem Favoriten, sich durch einen viertel-übergreifenden 23:4-Zwischenspurt auf 66:48 (32. Minute) abzusetzen.
Davon erholten sich die Gäste nicht mehr, obwohl sie wie gewohnt nie aufsteckten und sich noch einmal auf neun Zähler herankämpfen konnten (76:67, 38. Minute). „Artland hat vor über 2.500 Zuschauern den Klassenunterschied deutlich gemacht. Wir hatten sie defensiv über weite Strecken sehr gut unter Kontrolle. Im Angriff hatten wir aber leider ein paar Ballverluste zu viel, so dass sie immer wieder zu leichten Punkten aus dem Fastbreak gekommen sind. Am Ende hat uns in dieser Besetzung gegen eine Profimannschaft die Energie gefehlt, um das Spiel noch enger zu gestalten“, so Günschel weiter.
Den Artland Dragons fehlt jetzt noch ein Sieg, um ins Viertelfinale einzuziehen. In Spiel 2 am kommenden Sonntag 1 um 18 Uhr werden sie in der Würzburger Feggrube aber voraussichtlich auf einen Gegner in Bestbesetzung treffen, denn die Bundesliga-Mannschaft hat dann spielfrei. Sollte die TG s.Oliver Würzburg Spiel 2 vor heimischer Kulisse gewinnen, fällt die Entscheidung am darauf folgenden Mittwoch in einem dritten Spiel in Quakenbrück.
Artland Dragons – TG s.Oliver Würzburg 83:71 (18:16, 23:18, 21:14, 21:23)
Für die TG s.Oliver Würzburg spielten:
Marcellus Barksdale 43 Punkte/7 Dreier (8 Rebounds/4 Ballgewinne), Tobias Weigl 6, Georg Voigtmann 6 (9 Rebounds), Christoph Hackenesch 4, Lennard Larysz 4/1 (6 Assists), Marvin Heckel 4, Daniel Urbano 2, Christian Hoffmann 2 (4 Ballgewinne), Sebastian Rauch, Tim Leonhardt, Jakob Jeßberger.