Im Februar 2022 hat ein 34-jähriger Mann einen 30-Jährigen dazu gebracht, sich zwischen Erlenbach und Wörth am Main von der Eisenbahnbrücke in den Main zu stürzen. Vor seinem Ertrinkungstod soll er offenbar ein wahres Martyrium erlebt haben. Noch in dieser Woche soll der Mordprozess beginnen.
Warum ist ein 30-Jähriger Wörther im Frühjahr in den Main gesprungen? Diese Frage will das Aschaffenburger Landgericht noch in dieser Woche beginnen zu klären. Der angeklagte 35-Jährige war früher Boxsportler und saß bereits in der JVA in Strietwald. Dort lernte er auch den Mann kennen, den er in den Tod getrieben hat. Nach früheren Angaben vermuteten die Ermittler auch das der Tatverdächtige das Opfer schlug, bevor er von der Brücke sprang. Das bestätigte sich jetzt anhand von Filmaufnahmen. Die Leiche des 30-Jährigen zeigte auch, das er an einem Reflextod starb. Aufgrund eines Temperaturschocks, wie die Gerichtsmediziner vermuten.
In der Nacht auf den zwölften Februar wollte der 34-jährige Ex-Boxer seinem ehemaligen Zellengenossen in Wörth am Main eine Abreibung erteilen. Dabei gibt es wahrscheinlich um Geld und um einen vermuteten Rangkampf (Nebenbuhler). Aus der Anklageschrift der Aschaffenburger Staatsanwaltschaft geht hervor, dass der getötete Mann vor seinem Ertrinkungstod offenbar ein wahres Martyrium erlebt hatte. Warum die Staatsanwaltschaft das so genau weiß? Der Angeklagte hat von der Tat ein Video mit seinem Handy gemacht. Schwer am Auge verletzt, nach Luft schnappend und völlig unterkühlt hing er in der Dunkelheit am Brückengeländer – in Gegenwart seines Peinigers, der ihn eindringlich aufforderte zu springen. Der 34-Jährige war offenbar die ganze Zeit so brutal und kaltherzig, dass der 30-Jährige am Ende keinen Ausweg mehr sah. Er ließ schlussendlich los und verschwand in den Fluten.