Fr., 11.11.2022 , 10:32 Uhr

Tödlicher Brückensprung – Mordprozess am Aschaffenburger Landgericht

In einer kalten Februarnacht dieses Jahres sprang der 30-jährige Alexander S. von einer Brücke zwischen Wörth und Erlenbach (Landkreis Miltenberg) in den Main und starb. An diesem Donnerstag begann der Prozess vor dem Aschaffenburger Landgericht. Denn: Alexander S. sprang nicht freiwillig in den Tod. Sein Bekannter, André B., soll ihn gequält und dazu gezwungen haben. Am ersten Prozesstag wurden grausame Details bekannt.

Angeklagter soll Opfer geschlagen und gequält haben

Der 35-jährige André B. steht wegen Mordverdachts vor dem Aschaffenburger Landgericht. Er soll sich am 18. Februar mit seinem Opfer in Wörth getroffen haben. Hierbei habe er ihn zunächst gezwungen, mehrere hundert Euro von der Bank abzuheben. Später begaben sich die Männer zum Mainufer, wo der Angeklagte das Opfer geschlagen und ihm einige Gegenstände abgenommen haben soll. Als nächstes habe André B. das Opfer gezwungen bis zur Brust in den Main zu gehen und dort mehrere Minuten zu verharren.

Nach dieser Qual habe er den 30-jährigen Alexander S. gezwungen, mit ihm zur Brücke zwischen Wörth und Erlenbach zu gehen. Hier sprang der 30-Jährige 12 Meter in die Tiefe und starb. Sein lebloser Körper wurde erst drei Wochen später gefunden.

Handyvideo soll Brückensprung zeigen

Am ersten Prozesstag erklärte ein Ermittlungsbeamter vor Gericht, dass der Angeklagte ein Video von dem Brückensprung gedreht habe. Dabei sei zu sehen, wie sich Alexander S. von außen an das Brückengeländer klammerte, während eine Männerstimme bis drei zählte. Der junge Mann sprang daraufhin in den Main.

Prozess bis Ende Dezember

Neben der Videoaufnahme soll es auch ein Foto davon geben, wie der Geschädigte bis zur Brust im Main stand. In den nächsten Verhandlungstagen werden außerdem weitere Zeugen aussagen. Der Prozess soll bis Ende Dezember laufen, dann könnte ein Urteil fallen.

 

Angeklagter Beweise Brückensprung Ermittlungen Handyvideo Landgericht Aschaffenburg Main Mord Mordprozess Prozess Verhandlung Wörth am Main Zeugen

Das könnte Dich auch interessieren

06.03.2025 Wiederaufnahme des Cold Case Maria Köhler aus dem Juli 1984 - Öffentlichkeitsfahndung nach Nazmi G. Die Kriminalpolizei Aschaffenburg hat in enger Absprache mit der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg die Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt an der 19-jährigen Maria Köhler aus dem Jahr 1984 wieder aufgenommen. In diesem Zusammenhang wird mit einem Haftbefehl international nach dem mittlerweile 65-jährigen und dringend tatverdächtigen Nazmi G. gefahndet. Polizei und Staatsanwaltschaft hoffen insbesondere auf Hinweise aus 22.10.2025 Einbruch in Supermarkt in Himmelstadt - Täter steht in NRW unter Mordverdacht Ein 33-Jähriger Mann wurde am Sonntagabend in Himmelstadt im Landkreis Main-Spessart auf frischer Tat dabei ertappt, wie er in einen Supermarkt einbrechen wollte. Nun steht die Polizei in den weiteren Ermittlungen zu dem Fall mit der Polizei in Mönchengladbach in Kontakt. Dort wird der Mann des Mordes verdächtigt. Missglückter Einbruchsversuch in Gewerbegebiet Am Sonntagabend gegen 10.10.2025 Verdacht auf Munitionsfund - Schiffsverkehr an Klingenberger Schleuse unterbrochen Im Rahmen einer sogenannten „Bauwerksbetauchung“ wurde an der Schleuse in Klingenberg am Donnerstag ein munitionsähnlicher Gegenstand lokalisiert. Spezialisten des Bayerischen Landeskriminalamtes (BLKA) konnten schnell Entwarnung geben. Der Gegenstand wurde geborgen. Mögliche Munition an Schleuse gefunden Gegen etwa 12:20 Uhr ging am Donnerstag bei der Einsatzzentrale des PP Unterfranken die Mitteilung über einen möglichen Munitionsfund an 16.09.2025 Prozessauftakt nach tödlicher Messerattacke in Würzburger Hostel - Tatverdächtiger wohl psychisch krank Ein 54-jähriger Slowake steht in Würzburg wegen einer tödlichen Messerattacke in einem Hostel vor Gericht. Zum Prozessauftakt räumte er die Tat ein, sprach jedoch von nur einem Stich. Er weist psychische Erkrankungen zurück und behauptet, seit Jahren vom Geheimdienst verfolgt zu werden. Die Verhandlung läuft als Sicherungsverfahren – der Mann soll also dauerhaft in einer