Rund 100 Menschen versammelten sich am Sonntag auf dem Domvorplatz in Würzburg. Der Grund für ihr Zusammenkommen ist der Tod von Malte C. – einem 25-jährigen Transmann, der vor rund einer Woche auf dem Christopher-Street-Day (CSD) in Münster niedergeschlagen wurde.
Mit brennenden Kerzen steht am Sonntagabend der Name „Malte“ in der Würzburger Innenstadt geschrieben. Daneben liegen Blumen und eine Pride-Flagge. Malte war 25 Jahre alt, trans und besuchte am 27. August 2022 den CSD in Münster.
Auf dem CSD bemerkte Malte, wie ein lesbisches Paar queerfeindlich beleidigt wird. Schützend stellte er sich vor die beiden Frauen und kassierte dafür einen Faustschlag. Malte verlor das Bewusstsein, stürzte und schlug mit dem Kopf auf den Asphalt auf. Die Kopfverletzung, die er davontrug, war so schwer, dass er ins künstliche Koma versetzt wurde. Am Freitag, den 2. September 2022, verstarb Malte.
Lysander Laier, Stadtrat der Grünen Jugend, berichtete bei der Gedenkveranstaltung am Sonntag, dass dies nicht der erste Übergriff auf queere und Trans-Personen in diesem Jahr gewesen sei. „Wenn ich alle Schlagzeilen zu Gewalt gegen queere Menschen im letzten halben Jahr in Deutschland vorlesen würde, würden wir noch sehr lange hier stehen. Queerfeindlichkeit ist ein Teil unserer Gesellschaft. Wir haben jeden Tag Angst um uns und unsere Freund:innen. Wir gehen große Umwege, versuchen unauffällig zu sein und hoffen, dass wir nicht auf die falschen Personen treffen. Dieser Angriff hätte jedem von uns passieren können.“, führte er aus.
Sophie Rumpel, Vorsitzende der Jusos Würzburg-Stadt, knüpfte daran an und erklärte: „Unsere Leben sind nicht durch diejenigen bedroht, die offen queerfeindlich sind. Sie sind durch die bedroht, die wegsehen.“
Beide beendeten ihre Redebeiträge mit dem Ausruf: „Rest in Power, Malte!“.