Das St. Josef Krankenhaus in Schweinfurt steht offenbar vor dem Aus.
Wie die Klinik am Dienstag mitteilte, seien die Übernahmegespräche mit dem Bezirk Unterfranken gescheitert. Auch Gespräche mit möglichen anderen Trägen verliefen bisher erfolglos. Laut der Geschäftsführung des Krankenhauses sei eine Fortführung des Klinikbetriebes über 2024 hinaus nicht zu verantworten. Der bisherige Träger, die Kongregation der Schwestern des Erlösers, hatte bereits im letzten Jahr aus wirtschaftlichen Gründen ihren Rückzug angekündigt und sucht seither nach einem neuen Träger.
Für Geschäftsführer Martin Stapper reiht sich die dramatische Entwicklung von St. Josef ein, in die lange Liste der Krankenhäuser, die seit der Ankündigung der Krankenhausreform durch Gesundheitsminister Karl Lauterbach am 6. Dezember 2022 in ihrer Existenz bedroht sind oder bereits aufgegeben wurden. Um dieses Kliniksterben zu stoppen, sei ein rasches Soforthilfeprogramm der Bundesregierung notwendig, heißt es dazu in einer Mitteilung der Bundestagsabgeordneten Anja Weisgerber.
Die Leitung der Kongregation hatte heute unmittelbar nach der Entscheidung des Bezirkstags die Mitarbeitenden des Krankenhauses persönlich über die Situation informiert.
„Diesen Weg beschreiten zu müssen, erfüllt uns Erlöserschwestern mit Blick auf die Mitarbeitenden und auf den über 90-jahrigen Dienst an den Kranken mit Trauer und Schmerz“, so Generaloberin Schwester Monika Edinger.
Gerade im Hinblick auf die knapp 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Gesundheitsversorgung für die Region haben wir bis zuletzt gehofft, dass eine Lösung für das Haus gefunden wird, heißt es von Anja Weisgerber. Die Verantwortlichen in der Region Schweinfurt seien nun aufgerufen, Lösungen zu erarbeiten, wie die klinische Versorgung in Zukunft aussehen wird. Dabei müsse auch an die Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis Schweinfurt gedacht werden, die bislang einen großen Teil der Patientinnen und Patienten des Krankenhauses St. Josef ausmachten.