Die ver.di-Warnstreiks in und um Schweinfurt halten in dieser Woche weiterhin an. Den Auftakt machten am Montagabend die Beschäftigten im Donnersdorfer Kaufland Lager. „Egal ob bei Mieten, Lebensmitteln, Energiekosten oder Mobilitätskosten, überall sind die Preise bereits im letzten Jahr explodiert. Steigende Umsätze und Extra-Gewinne bei den Konzernen werden vielfach durch massive Preiserhöhungen erzielt. Für die Beschäftigten eine dramatische Entwicklung. Die Angebote der Arbeitgeber zeigen, dass jeder Euro erkämpft werden muss.“ so ver.di-Streikleiter Peter König in Schweinfurt. Die Streiks in Donnersdorf endeten am Mittwochabend.
Am Dienstag zog dann das Edeka Lager in Gochsheim nach – hier sind die Streiks noch bis Sonntag um 14 Uhr geplant. „Einerseits sind die Handelsunternehmen, wie beispielsweise die Edeka, Profiteure der dramatischen Preissteigerungen und andererseits verweigern sie in den Tarifverhandlungen den Kolleg*innen ein respektvolles und angemessenes Angebot. Für die Kolleg*innen geht es um nichts anderes, als von ihrer täglichen Arbeit ein würdevolles Leben führen zu können.“ erläutert Peter König. Dass die Arbeitgeber auch im zweiten Angebot weiterhin Reallohnverlust und eine Verschärfung der Altersarmut bieten, verärgere die Mitarbeiter bei Kaufland und Edeka immens, so König.
Am heutigen Donnerstag ist um 10:30 Uhr ein gemeinsamer Demonstrationszug zum Georg-Wichtermann-Platz mit anschließender Kundgebung geplant. Die Streikenden treffen sich zuvor im Streiklokal Café Sax’s in der Schweinfurter Innenstadt. Ver.di hat für die rund 240.000 Beschäftigten im bayerischen Groß- und Außenhandel verschiedene Forderungen an die Arbeitgeberseite: Als erstes fordern sie eine tabellenwirksame Erhöhung der Entgelte um 13%. Weiter soll die Ausbildungsvergütungen um 250 Euro erhöht werden. Außerdem muss die Laufzeit der Tarifverträge 12 Monate betragen. Zuletzt soll in einer gemeinsamen Initiative die Allgemeinverbindlichkeit der Entgelttarifverträge erreicht werden.
Die Arbeitgeber bieten seit der ersten Tarifverhandlung bei einer Laufzeit von 24 Monaten, ab Dezember 2023, eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 4% an. Ab Dezember 2024 eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 2,1%. Mit dem Abschlussmonat in 2023 bieten sie 700 € (Azubis 50%) Inflationsausgleichsprämie. Weitere 700 € (Azubis 50%) Inflationsausgleichsprämie sollen 2024 gezahlt werden. Die nächsten Tarifverhandlungen finden am 03.07.2023 statt.