Do., 22.06.2023 , 10:39 Uhr

Ver.di-Streikaktionen in und um Schweinfurt – Edeka und Kaufland betroffen

Streik-Auftakt in Donnersdorf

Die ver.di-Warnstreiks in und um Schweinfurt halten in dieser Woche weiterhin an. Den Auftakt machten am Montagabend die Beschäftigten im Donnersdorfer Kaufland Lager. „Egal ob bei Mieten, Lebensmitteln, Energiekosten oder Mobilitätskosten, überall sind die Preise bereits im letzten Jahr explodiert. Steigende Umsätze und Extra-Gewinne bei den Konzernen werden vielfach durch massive Preiserhöhungen erzielt. Für die Beschäftigten eine dramatische Entwicklung. Die Angebote der Arbeitgeber zeigen, dass jeder Euro erkämpft werden muss.“ so ver.di-Streikleiter Peter König in Schweinfurt. Die Streiks in Donnersdorf endeten am Mittwochabend.

Ausweitung auf Gochsheim

Am Dienstag zog dann das Edeka Lager in Gochsheim nach – hier sind die Streiks noch bis Sonntag um 14 Uhr geplant. „Einerseits sind die Handelsunternehmen, wie beispielsweise die Edeka, Profiteure der dramatischen Preissteigerungen und andererseits verweigern sie in den Tarifverhandlungen den Kolleg*innen ein respektvolles und angemessenes Angebot. Für die Kolleg*innen geht es um nichts anderes, als von ihrer täglichen Arbeit ein würdevolles Leben führen zu können.“ erläutert Peter König. Dass die Arbeitgeber auch im zweiten Angebot weiterhin Reallohnverlust und eine Verschärfung der Altersarmut bieten, verärgere die Mitarbeiter bei Kaufland und Edeka immens, so König.

Demonstrationszug in Schweinfurt

Am heutigen Donnerstag ist um 10:30 Uhr ein gemeinsamer Demonstrationszug zum Georg-Wichtermann-Platz mit anschließender Kundgebung geplant. Die Streikenden treffen sich zuvor im Streiklokal Café Sax’s in der Schweinfurter Innenstadt. Ver.di hat für die rund 240.000 Beschäftigten im bayerischen Groß- und Außenhandel verschiedene Forderungen an die Arbeitgeberseite: Als erstes fordern sie eine tabellenwirksame Erhöhung der Entgelte um 13%. Weiter soll die Ausbildungsvergütungen um 250 Euro erhöht werden. Außerdem muss die Laufzeit der Tarifverträge 12 Monate betragen. Zuletzt soll in einer gemeinsamen Initiative die Allgemeinverbindlichkeit der Entgelttarifverträge erreicht werden.

Weitere Verhandlungen Anfang Juli

Die Arbeitgeber bieten seit der ersten Tarifverhandlung bei einer Laufzeit von 24 Monaten, ab Dezember 2023, eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 4% an. Ab Dezember 2024 eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 2,1%. Mit dem Abschlussmonat in 2023 bieten sie 700 € (Azubis 50%) Inflationsausgleichsprämie. Weitere 700 € (Azubis 50%) Inflationsausgleichsprämie sollen 2024 gezahlt werden. Die nächsten Tarifverhandlungen finden am 03.07.2023 statt.

Arbeitgeber Donnersdorf EDEKA Förderung Gochsheim Kaufland Lager Preiserhöhung Schweinfurt Streik Tarifstreit Tarifverhandlungen verdi Warnstreik

Das könnte Dich auch interessieren

21.01.2025 Massiver Umbruch am Kaufland-Logistikstandort Donnersdorf - Bis zu 350 Mitarbeitenden droht die Kündigung Rund zwei Drittel der Belegschaft am Kaufland-Logistikstandort Donnersdorf im Landkreis Schweinfurt könnten ihre Arbeitsplätze verlieren. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi plant das Unternehmen, bis zu 350 der rund 550 tariflich bezahlten Stellen mit Werkarbeitern neu zu besetzen. Rund zwei Drittel der Stellen vor Ort betroffen Am Mittwochmorgen teilte der Geschäftsführer vom Lagerstandort, Herr Robert Eckard 01.04.2025 Warnstreiks im Kfz-Handwerk gestartet - Beschäftigte fordern 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt Nach dem ergebnislosen Abschluss der ersten Verhandlungsrunde in der Tarifrunde des Kfz-Handwerks hat die IG Metall in Bayern mit Warnstreiks begonnen, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Am Dienstagmittag (01. April) legten rund 80 Beschäftigte des Autohauses Emil Frey in Schweinfurt für eine Stunde die Arbeit nieder. IG Metall drängt auf Wahloption – mehr Geld 19.02.2025 Wohl unrechtmäßig staatliche Fördermittel bezogen - Zoll ermittelt im Wach- und Sicherheitsgewerbe Rund 130 Einsatzkräfte des Zolls durchsuchten unter der Federführung des Hauptzollamts Schweinfurt mehrere Wohn- und Geschäftsräume eines deutschlandweit agierenden Wach- und Sicherheitsunternehmens. Der Schwerpunkt der bundesweiten Durchsuchungen liegt dabei auf den Bundesländern Bayern und Nordrhein-Westfalen. Verdacht des Betrugs Wohl über Jahre hinweg soll das Sicherheitsunternehmen unrechtmäßig staatliche Fördermittel für Fortbildungsmaßnahmen von der Bundesagentur für Arbeit 10.09.2024 Aktionstag gegen Stellenabbau beim Autozulieferer ZF – 3.500 Beschäftigte in Schweinfurt auf der Straße Betriebsversammlungen, Protestmärsche, Kundgebungen, Autokorsos, Unterschriftenaktionen: Mit vielfältigen Aktionen demonstrierten am heutigen Dienstag tausende Beschäftigte der ZF Friedrichshafen an den deutschen Standorten gegen den geplanten Stellenabbau. Auch in Schweinfurt machten 3.500 Beschäftigte ihren Unmut unter dem Motto „Nur mit uns geht’s Richtung Zukunft!“ über die Pläne des Vorstands kund. Bis zu 14.000 Stellen sollen wegfallen Hintergrund