Mo., 10.07.2023 , 15:44 Uhr

Verdi-Streik in Schweinfurt – Der Druck wird weiterhin erhöht

Kurz vor nächster Tarifrunde

Vor den anstehenden Tarifverhandlungen im bayerischen Einzel-, Groß- und Außenhandel zieht Verdi noch einmal an: Ein Demozug mit rund 200 Personen zog heute Mittag durch die Schweinfurter Innenstadt. Eine Einigung bei der nächsten Einzelhandel-Verhandlungsrunde am 12.07.2023 ist mit den aktuellen Angeboten eher schwer vorstellbar. Im Großhandel geht es am 18.07.2023 weiter – auch hier ist ein Ende des Tarifstreits unwahrscheinlich. Die Streiks dauern nun schon länger an: In den vergangenen Wochen wurden die Zentrallager von Kaufland in Donnersdorf und Edeka in Gochsheim bestreikt.

Inflation belastet die Beschäftigten

Streikleiter Peter König erwartet aufgrund der Inflation eine Anpassung der Gehälter: „Die massiv gestiegenen Preise reißen große Löcher in die Haushaltskassen der Beschäftigten des Einzel- und Großhandels. Im Juni sind die Lebensmittelpreise um rund 14 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Damit erleben die Verkäufer*innen täglich, wie die Preise der Produkte, die sie über die Kasse ziehen, teurer und damit für sie selbst immer unerschwinglicher werden. Sie und ihre Kolleg*innen im Einzel-und Großhandel fühlen sich mit ihren Nöten nicht ernst genommen. Nur deutliche tabellenwirksame Entgelterhöhungen sorgen jetzt für Entlastung.“

Angebote der Arbeitgeber

Seit April finden eigenständige Tarifverhandlungen in Bayern für die Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel, im Groß- und Außenhandel und im genossenschaftlichen Großhandel statt. Die Angebote der Arbeitgeberverbände bewegten sich zwischen 3 und 5,1% Entgelterhöhung in 2023. Zum Teil ergänzt wurden die Angebote um Inflationsausgleichsprämien weit unter 1.000 €. Für das zweite Jahr boten die Arbeitgeber Erhöhungen zwischen 2 und 2,9 %. Alle Angebote hatten eine Laufzeit von 24 Monaten.

Verdis Forderungen

Verdi fordert von den Arbeitgebern im bayerischen Einzel- und Versandhandel: Eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,50 Euro in der Stunde; Eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 250 Euro im Monat; Eine Erhöhung der unteren Beschäftigtengruppen und Löhne auf ein rentenfestes Mindesteinkommen von 13,50 € in der Stunde; Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen; Die Tarifverträge des bayerischen Einzelhandels sollen wieder allgemeinverbindlich werden, damit Dumpingkonkurrenz und Vernichtungswettbewerb wirksam bekämpft werden.

Für die Beschäftigten im bayerischen Groß- und Außenhandel fordert Verdi: Eine tabellenwirksame Erhöhung der Entgelte um 13 %; Eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 250 €; Die Laufzeit der Tarifverträge muss 12 Monate betragen; In einer gemeinsamen Initiative soll die Allgemeinverbindlichkeit der Entgelttarifverträge erreicht werden.

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