Wegen der Corona-Pandemie sind die Verbraucher in Unterfranken vorsichtiger bei finanziellen Ausgaben geworden, hinzu kommt das eingeschränkte Konsumverhalten während des Lockdowns. Das spiegelt sich auch im SchuldnerAtlas Unterfranken 2021 wider: Die Zahl der überschuldeten Verbraucher nahm im Vergleich zum Vorjahr um 9,1 Prozent ab.
Im Regierungsbezirk Unterfranken ist die Zahl der überschuldeten Verbraucher deutlich zurückgegangen. Grund für diese Entwicklung ist ein abgeschwächtes Konsumverhalten während der Corona-Pandemie sowie Vorsicht der Verbraucher bei finanziellen Ausgaben. Auch die bessere Arbeitsmarktlage im Jahresverlauf 2021 sowie die Weiterführung staatlicher Konjunkturhilfen konnten Überschuldungsprozesse vermeiden.
Der Creditreform SchuldnerAtlas definiert Überschuldung als einen Status, in dem die Ausgaben einer Person dauerhaft höher sind als deren Einkommen.
Am 1. Oktober 2021 galten laut SchuldnerAtlas 68.448 Erwachsene in Unterfranken als überschuldet. Ein Jahr zuvor betrug die Zahl der überschuldeten Einwohner noch 75.265. Die Anzahl der Überschuldeten ist damit innerhalb eines Jahres um 6.800 Personen bzw. um 9,1 Prozent gesunken. Aber nicht nur in Unterfranken sondern auch in ganz Deutschland entspannte sich die in diesem Zeitraum die Überschuldungssituation merklich.
In allen neun Landkreisen und den drei kreisfreien Städten Unterfrankens verringerte sich zuletzt die Überschuldungsquote. Den stärksten Rückgang und dennoch zugleich die höchste Quote verzeichnet die Stadt Aschaffenburg. Von 2020 auf 2021 war hier ein Rückgang von 1,01 Prozentpunkten zu verzeichnen. Dennoch gelten hier 10,06 Prozent der Erwachsenen als überschuldet. Einen spürbaren Rückgang der Schuldnerquote verzeichneten zudem die Landkreise Miltenberg mit einem Rückgang von 0,79 Prozent und Aschaffenburg mit -0,69 Prozent.
Der Landkreis Schweinfurt hingegen weist mit einer Schuldnerquote von 4,50 Prozent die geringste Überschuldungsintensität auf. An zweiter Stelle folgt der Landkreis Würzburg mit 4,74 Prozent.
Werfen wir einen Blick auf die Überschuldungsquote in den verschienden Altersgruppen, stellt der SchuldnerAtlas große Unterschiede fest. Die Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen weist mit 8,84 Prozent die höchste Überschuldungsquote auf. In der Altersklasse 30 bis 39 Jahre hingegen ist eine deutliche Entspannung zum Vorjahr mit 8,77 Prozent festzustellen (2020: 9,55 Prozent). Leicht verbessert hat sich auch die Situation bei jungen Erwachsenen unter 30 Jahren: Die Schuldnerquote liegt hier bei nur 4,6 Prozent. Bei Senioren über 70 Jahren ist die Überschuldung mit einer Quote von 2,23 Prozent mit Abstand am geringsten.