Das Bayerische Kabinett hat am Dienstag darüber beraten, wie es mit den Corona-Maßnahmen ab dem 3. April weitergehen soll. Das Ergebnis lässt auf einen näher rückenden Freedom-Day hoffen – Jedoch zeigen sich nicht alle zufrieden mit den weitgehenden Lockerungen.
Das neue Infektionsschutzgesetz, das ab dem 3. April bundesweit in Kraft tritt, erlaubt ab diesem Zeitpunkt nur noch sogenannte Basisschutzmaßnahmen im Kampf gegen das Corona-Virus. Strengere Maßnahmen sind dann nur noch durch die Hotspotregelung möglich – diese wird jedoch von Bayern konsequent abgelehnt. Der Freistaat erlässt damit zum 3. April eine neue 16. Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung für die nächsten vier Wochen, die den Basisschutzmaßnahmen des Bundes entspricht.
Konkret bedeutet das, dass ab dem 3. April im Freistaat die meisten Corona-Maßnahmen enden: 2G- und 3G-Zugangsregeln fallen dann weitestgehend weg. Nur beim Zugang zu vulnerablen Einrichtungen wie z.B. Krankenhäuser und Altenheime wird ein tagesaktueller Schnelltest und weiterhin eine FFP2-Maske benötigt. Auch in Schulen und Kitas soll weiterhin regelmäßig getestet werden – hier entfällt jedoch die Maskenpflicht.
Laut der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Lehrerverbände ist die angespannte Corona-Situation an den Schulen jedoch unverändert: In vielen Klassenzimmern gebe es keinen Mindestabstand, nicht alle Räume seien mit Luftfiltern ausgestattet und das Infektionsgeschehen ist höher als je zuvor. Den Vorsitzenden drängt sich daher nach der heutigen Kabinettssitzung die Frage auf, ob aktuell nicht Masken im Vergleich zum Testen das wichtigere Instrument zur Eindämmung von Corona im schulischen Bereich seien.
Die Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Lehrerverbände ist besorgt über den Wegfall der Maskenpflicht an bayerischen Schulen ab dem 4. April. Der Vorsitze betont: „Alle Beteiligten wünschen sich eine Schule ohne Masken, das steht außer Frage. Aber ein noch höheres Infektionsgeschehen mit Krankheitsausfällen und Quarantänen können die Schulen nicht stemmen, dann geht es irgendwann an die Substanz – den Präsenzunterricht. Die Maske ist ein erwiesenermaßen sehr effektives und gleichzeitig einfach handhabbares Mittel, um Infektionen zu minimieren, Infektionsketten zu unterbrechen. Deshalb sehen wir diese Lockerung an den Schulen zum jetzigen Zeitpunkt als sehr kritisch.”