Mo., 09.09.2024 , 10:13 Uhr

Wölfin in der Rhön geschossen - doch es war das falsche Tier

Zum ersten Mal seit 142 Jahren ist in Bayern wieder ein Wolf geschossen worden. Im Visier stand die Problemwölfin GW3092f, die immer wieder Tiere gerissen haben soll. Doch man hat das falsche Tier erlegt.

Falsche Wölfin geschossen

Erstmals seit mehreren Jahren ist in Bayern wieder ein Wolf auf behördliche Anordnung abgeschossen worden. Wie sich nachträglich herausstellte, handelte es sich jedoch um ein anderes Tier als das, das für das Reißen mehrerer Schafe in den Tagen und Nächten vor dem Abschuss verantwortlich gemacht wurde. Die Bezirksregierung von Unterfranken teilte mit, dass die am 26. August getötete Wölfin nicht das Tier war, das die Schafherden angegriffen hatte.

Schafe wurden von männlichem Wolf gerissen

Aber auch die gesuchte Wölfin, die Problemwölfin mit dem genetischen Kennzeichen GW3092f, die bei mehreren Ereignissen Nutztiere gerissen haben soll, wäre die falsche gewesen. Denn inzwischen ist klar: Die sechs toten und vier verletzten Schafe in der Nacht zum 26. August hat ein männlicher Wolf angegriffen, wie genetische Tests zeigen. Auf das Konto der gesuchten Wölfin gingen aber andere Nutztierrisse aus der Vergangenheit. Beide Tiere sind somit auf freiem Fuß.

Schafe selbst ausgebrochen

Zudem stellte sich heraus, dass die Schafe nicht durch den Herdenschutzzaun von einem Wolf angegriffen wurden, sondern diesen selbst durchbrochen hatten und somit schutzlos waren. Ob die Anwesenheit des Wolfes zur Panik unter den Tieren geführt habe, ist noch unklar.

Die Ausnahmegenehmigung für den Abschuss der Wölfin, die am 1. August erlassen worden war, hat sich somit erledigt. Die Bezirksregierung kündigte an, das weitere Vorgehen zu prüfen. Der Abschuss war genehmigt worden, da es in der Region zwischen Juni und Juli zu mehreren Vorfällen gekommen war, bei denen Nutztiere trotz Herdenschutzmaßnahmen von Wölfen gerissen worden waren.

Regeln für Abschuss von Wölfen in Bayern umstritten

Der Abschuss von Wölfen bleibt in Bayern ein kontroverses Thema, das immer wieder zu Debatten führt. Sowohl in der Öffentlichkeit als auch in der Politik gibt es unterschiedliche Meinungen darüber, unter welchen Umständen Wölfe abgeschossen werden dürfen. Eine im Mai erlassene Wolfsverordnung, die den Abschuss erleichtern sollte, wurde im Juli aufgrund eines Formfehlers vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof wieder aufgehoben. Eine überarbeitete Version befindet sich derzeit in der Entwurfsphase.

Sorge in der Region wächst

In der Region Rhön wächst die Sorge über die zunehmenden Angriffe auf Nutztiere. Der Landrat des Landkreises Rhön-Grabfeld, Thomas Habermann (CSU), forderte vor wenigen Wochen in einem Brief an Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne), den Schutzstatus des Wolfes zu überdenken.

Abschuss Contra Wolf Diskussion falscher Wolf Genehmigung GW3092f Herdenschutzzaun hitzige Debatte männlicher Wolf Pro Wolf Problemwölfin Rhön Risse Schafe ausgebrochen Schütz Weidetiere Wolf

Das könnte Dich auch interessieren

18.03.2025 Teile der Kissinger Hütte in Flammen – Trauer um beliebtes Ausflugsziel in der Rhön Die Kissinger Hütte in der Rhön ist seit vielen Jahren ein Ausflugsziel für Wanderer, welches über die Grenzen der Region hinaus bekannt ist. Am Dienstagmorgen brach im älteren der beiden Gebäude aus bislang ungeklärter Ursache ein Feuer aus. Personen wurden nicht verletzt. Brandursache unklar Gegen 4:20 Uhr wurden am Dienstagmorgen insgesamt rund 120 Feuerwehrkräfte zur 05.12.2024 Ergänzung zum Bus im ländlichen Raum - “callheinz“ weitet sein Angebot aus On-Demand-Busse von „callheinz“ ermöglichen Mobilität auch dort wo kein Bus fährt. Ab 1. Februar nächsten Jahres wird das Angebot um zwei Gebiete in der Region Rhön-Grabfeld erweitert. Neue Gebiete werden nach Pilotprojekt erschlossen Ab dem 1. Februar 2025 wird das On-Demand-Verkehrsangebot „callheinz“ in Rhön-Grabfeld auf zwei weitere Gebiete ausgeweitet. Das ursprünglich als Pilotprojekt i Grabfeld 02.07.2025 Nach Messerattacke in Mellrichstadt - 21-Jähriger gesteht gezielte Tat aus „innerem Drang“ Nach der tödlichen Messerattacke in einem Stromversorgungsunternehmen in Mellrichstadt hat der 21-jährige Tatverdächtige laut Staatsanwaltschaft ein Geständnis abgelegt. Er habe die Tat gezielt geplant und sich das Opfer bewusst ausgesucht. Hintergrund sei eine psychische Erkrankung. Der Mann wurde inzwischen in eine geschlossene Psychiatrie eingewiesen. Gezielte Tat mit Klappmesser Der 21-jährige Industriemechaniker gab bei seiner polizeilichen 01.07.2025 Tödlicher Angriff in Mellrichstadt - Eine Tote und zwei Schwerverletzte nach Messerattacke in Firmengebäude Am Dienstagmorgen kam es in einem Firmengebäude in Mellrichstadt zu einer tödlichen Gewalttat unter Mitarbeitern. Eine Frau starb, zwei Männer wurden schwer verletzt. Die Polizei hat einen Tatverdächtigen festgenommen. Angriff bei Stromversorger Am Dienstag, den 1. Juli 2025, gegen 07:30 Uhr, wurde die Polizei über eine schwere Gewalttat bei einem Stromversorgungsunternehmen in der Sondheimer Straße