In der Nacht vom 25. auf den 26. August 2024 kam es in der Hohen Rhön erneut zu einem Angriff auf Nutztiere. Sechs Schafe wurden getötet, vier weitere verletzt. Obwohl die Herde durch einen Herdenschutzzaun und Herdenschutzhunde geschützt war, kann ein Wolfsangriff nicht ausgeschlossen werden. Die genauen Umstände des Angriffs werden derzeit durch genetische Untersuchungen geklärt.
Aufgrund der wiederholten Angriffe auf Weidetiere erteilte die Regierung von Unterfranken bereits am 1. August 2024 eine artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung zur Tötung eines Wolfs. Dieser Bescheid basiert auf dem Bundesnaturschutzgesetz und wurde nach mehreren bestätigten Übergriffen in der Region zwischen Anfang Juni und Ende Juli 2024 ausgestellt. Die Angriffe konnten größtenteils einer Wölfin mit dem genetischen Kürzel GW3092f zugeordnet werden.
In der Nacht vom 26. auf den 27. August wurde auf Grundlage dieser Genehmigung ein weiblicher Wolf in der Hohen Rhön erlegt. Es handelt sich dabei um den ersten Wolfsabschuss in Bayern seit vielen Jahren. Ob das erlegte Tier tatsächlich die Wölfin GW3092f ist, wird derzeit durch eine Genanalyse überprüft. Die Ergebnisse werden im Laufe der Woche erwartet.
Die Diskussion um das Wolfsmanagement in Bayern bleibt weiterhin angespannt. Während Naturschützer den hohen Schutzstatus der Wölfe verteidigen, sehen Vertreter der Landwirtschaft in der schnellen Entnahme auffälliger Tiere eine Notwendigkeit zum Schutz der Weidetierhaltung. Das endgültige Ergebnis der Genanalyse und die darauf basierenden Entscheidungen könnten also richtungsweisend für den zukünftigen Umgang mit Wölfen in Bayern sein.