Lange hatte der Würzburger Stadtrat über diese Entscheidung debattiert. Nach fast drei Stunden gab es dann am späten Donnerstagabend einen Kompromiss: Auf zwei belebten Straßen soll es in Zukunft ein nächtliches Alkoholverbot geben. Zudem darf bald an drei Party-Hotspots entlang des Mains in der Nacht keine Musik mehr gespielt werden.
Ganz konkret dürfen künftig von 1 Uhr Nachts bis 6 Uhr morgens entlang der Juliuspromenade und der Sanderstraße kein Alkohol mehr konsumiert werden. Am Mainkai und der Leonhard-Frank-Promenade ist ab 23 Uhr außerdem das Abspielen von Musik untersagt, am Mainufer in der Sanderau bereits ab 22 Uhr. In der ursprünglichen Beschlussfassung der Stadtverwaltung waren noch schärfere Maßnahmen vorgesehen, auch an diesen drei Orten entlang des Mainufers sollte ein Alkoholverbot eingeführt werden. Der entsprechende Antrag wurde allerdings zurückgezogen.
Der Kompromiss, den unter anderem Oberbürgermeister Christian Schuchardt einbrachte, fand schließlich Zustimmung. 32 Stadträte stimmten dafür, 16 dagegen. Das Konzept „Nachtleben in Würzburg – sicherer und konfliktfreier machen“, umfasst auch noch eine Reihe weiterer Maßnahmen. Beispielsweise will die Stadt zusätzliche Mülltonnen und mobile Toiletten aufstellen. Außerdem soll nach Münchner Vorbild ein Konfliktmanager eingestellt werden, der an öffentlichen Plätzen unterwegs sein wird und vermittelt, falls es wegen Lärm, Müll oder Vandalismus zu Konflikten kommt.
Anlass für die Diskussionen um ein Alkoholverbot waren unter anderem Konflikt im vergangenen Sommer. Zahlreiche Anwohner der Party-Hotspots hatten sich über Lärm und Müll beschwert. Als Maßnahme sperrte man deshalb an zwei Wochenenden im Juni 2021 nachts den Mainkai.