Die Wölfe haben am vergangenen Samstag einen wichtigen Auswärtssieg eingefahren. Beim TuS Fürstenfeldbruck setzte sich das Team von Heiko Karrer in einem emotionalen und phasenweise turbulenten Derby mit 36:33 (20:14) durch. Nach einer klaren und konzentrierten ersten Halbzeit mussten die Wölfe allerdings in den zweiten 30 Minuten deutlich mehr kämpfen, um die Punkte mit nach Unterfranken zu nehmen.
Schon in den Anfangsminuten gaben die Wölfe in der lautstarken Wittelsbacher Halle den Ton an. Die Abwehr stand kompakt, verschob gut und machte die Räume eng. Immer wieder zwangen die Würzburger die Gastgeber zu schwierigen Abschlüssen oder Ballverlusten. Vorne lief der Ball geduldig, und immer wieder fanden die Wölfe den freien Mann am Kreis oder nutzten Lücken im Rückraum.
Über 5:1 (10.) und 12:7 (20.) bauten die Unterfranken ihren Vorsprung kontinuierlich aus. Besonders die klar herausgespielten Chancen und das hohe Tempo im Umschaltspiel sorgten für Druck auf die Panther. Bis zur Pause vergrößerte sich der Abstand auf sechs Tore – eine verdiente Führung, die dem Spielverlauf der ersten dreißig Minuten entsprach.
Nach Wiederanpfiff präsentierte sich jedoch ein völlig anderer TuS. Die Oberbayern kamen mit viel mehr Präsenz aus der Kabine, agierten mutiger und fanden deutlich bessere Lösungen im Angriff. Die Wölfe-Defensive verlor in dieser Phase etwas an Stabilität, und im Angriff leistete man sich einige überhastete oder unvorbereitete Abschlüsse.
Die Gastgeber pirschten sich Tor um Tor heran und hatten spätestens beim 27:29 (47.) und 31:32 (56.) den Glauben zurück, das Derby doch noch drehen zu können. Die Halle kochte, die Panther spielten mit viel Herz und setzten die Wölfe zunehmend unter Druck. Als Luca Hasekamp rund 100 Sekunden vor dem Ende auf 33:34 verkürzte, drohte das Spiel endgültig zu kippen. Für die Wölfe war dies die kritischste Phase der Partie.
Doch genau in diesem Moment bewiesen die Gäste ihre Klasse – und die nötige Ruhe. Florian Schmidt übernahm Verantwortung und nutzte die nun offensiv ausgerichtete Panthern-Deckung mehrfach im eins-gegen-eins. Mit zwei wichtigen Treffern in der Schlussphase stellte er die Weichen endgültig auf Sieg.
Auch defensiv fingen sich die Wölfe noch einmal und verhinderten weitere einfache Tore der Gastgeber. Am Ende stand ein intensiver, hart erkämpfter 36:33-Derbysieg, der den Unterfranken nicht nur zwei Auswärtspunkte, sondern auch Rückenwind für das anstehende Topspiel beschert.
Heiko Karrer (Wölfe Würzburg):
„Meine Jungs schaffen es immer wieder, dass mir nicht langweilig wird“, sagte der Trainer mit einem Schmunzeln. „Aber ernsthaft: Das war ein Sieg, den man sich erarbeiten muss. Die erste Halbzeit war sehr gut, in der zweiten haben wir zu viele Fehler gemacht. Trotzdem Kompliment an die Mannschaft, wie sie am Ende die Nerven behalten hat. Solche Spiele sind wichtig – gerade mit Blick auf das kommende Spitzenspiel.“
Max Högl (TuS Fürstenfeldbruck):
„Der Rückstand zur Pause war einfach zu groß. In den ersten 30 Minuten verlieren wir das Spiel“, resümierte der Panther-Coach. „Aber ich bin stolz auf die Moral in der zweiten Hälfte. Wir haben uns zurückgekämpft und waren nah dran, das Spiel zu drehen. Am Ende haben uns Kleinigkeiten und das nötige Selbstverständnis gefehlt. Trotzdem nehmen wir viel Positives mit.“
Fürstenfeldbruck: Allmendinger, Vistica, Kussmaul – Gnan 5, Bernhard 2, Notz, Hlawatsch 4, Ehrlinger 1, Gropper, Steinbrecher 5, Pichler 1/1, Lühr 4, Günther 3, Hasekamp 2, Auer, Elschner 6.
Zeitstrafen: 5:6 Rot: – Siebenmeter: 3/1 – 6/6 Zuschauer: 420
Spielfilm: 1:5 (10.), 5:7 (15.), 7:12 (20.), 11:19 (28.), 14:20 (30.), 17:21 (34.), 22:27 (42.), 27:29 (47.), 31:32 (56.), 33:34 (59.)., 33:36 (60.).