3:1 IN HANNOVER: KICKERS SIEGEN BEIM TSV HAVELSE

Im Vergleich zur Niederlage gegen den MSV Duisburg in der letzten Woche wechselte FWK-Cheftrainer Ralf Santelli auf einer Position. Marvin Pourié startete für Maximilian Breunig, ansonsten vertraute Santelli der gleichen Elf wie in der Vorwoche.

Strohdiek mit dem ersten Treffer

Havelse versuchte, die Kickers zu Beginn der Partie vor allem mit langen Bällen zu fordern. Der erste Abschluss gehörte aber den Gästen. Nach einem hohen Ballgewinn legte David Kopacz quer auf Marvin Stefaniak. Seinen flachen Abschluss hatte TSV-Schlussmann Quindt aber sicher (3.). Auch der nächste Abschluss ging auf das Konto der Kickers. Doch Kopaczs Aufsetzer lenkte Quindt noch zur Seite (12.). Und der FWK blieb dran. Immer wieder eroberten die Rothosen den Ball hoch in der Havelser Hälfte. Doch erst Kopacz (13.) und später Stefaniak (15.) zielten zu ungenau. Kurz darauf meldete sich auch der TSV Havelse im strömenden Regen in der Partie an. Doch Strohdiek blockte Jaeschkes Abschluss. Kurz darauf prüfte auch der Kapitän der Heimmannschaft, Julius Düker, mit einem Distanzschuss den FWK-Keeper Hendrik Bonmann. Der entschärfte den strammen Schuss aber (16.).

Doch dann wurde es wieder richtig gefährlich vor dem Havelser Tor. Kopacz schickte Pourié auf die Reise, dessen Schuss Quindt noch abwehrte. Die darauf folgende Ecke brachte dann aber endlich die Gästeführung! Die Ecke von Kopacz verlängerte Daniel Hägele am kurzen Pfosten auf Strohdiek, der den Ball aus fünf Metern ins Tor jagte. 1:0 für die Kickers (25.)! Die Hausherren reagierten auf den Führungstreffer mit einer offensiven Drangphase und kamen zu einigen Standards. Doch zuerst scheiterte Fynn-Luca Lakenmacher am gut reagierenden Bonmann (28.), dann setzte Leon Damer seinen Versuch aus guter Position über das Kickers-Tor (31.). Immer wieder flogen nun hohe Hereingaben in den Strafraum der Mainfranken, doch die Kickers-Defensive klärte den Ball ein ums andere Mal aus der Gefahrenzone.

Die Kickers versuchten in den letzten Minuten durch Konter nochmals zum Erfolg zu kommen. Doch erst blieb Stefanies Hereingabe hängen (38.), dann traf Kopacz den Ball nicht richtig (42.). So ging es mit der Führung im Rücken in die Pause.

Doppelwechsel zur Halbzeit

Die Kickers wechselten zum zweiten Durchgang doppelt. Stefaniak und André Becker blieben in der Kabine, Maximilian Breunig und Herrmann waren neu in der Partie.

Der zweite Durchgang startete ähnlich wie die erste Halbzeit. Havelse suchte den Weg nach vorne, die Kickers beschränkten sich auf die Verteidigen. Nach 51 Minuten hatte der aktive Kianz Froese den ersten Abschluss für den TSV, sein Schuss zischte aber knapp rechts am Tor vorbei. Kurz darauf mussten die Kickers verletzungsbedingt nochmals wechseln. Für den angeschlagenen Fanol Perdedaj kam Dennis Waidner neu ins Spiel (55.).

Kurz darauf hatten die Schlawiner, wie die Havelser auch genannt werden, die nächste größere Chance zum Ausgleich. Wieder war es Froese, der freistehend zum Kopfball kam. Doch sein Abschluss verpasste abermals den Kasten (58.). Nach 68 Minuten dann der nächste Wechsel bei den Würzburgern. Für Pourié kam Sané, der in der Saison 2013/2014 für den TSV Havelse auflief, in die Partie. Wie für Herrmann war es für den Stürmer der erste Einsatz nach einer Corona-Zwangspause.

Herrmann und Sané treffen für die Kickers

Die Kickers setzten sich direkt nach dem Wechsel das erste Mal so richtig in der Hälfte der Havelser fest und zeigten prompt den besten Angriff der zweiten Halbzeit und krönten diesen die Kickers direkt mit dem 2:0! Kopacz bediente den freistehenden Herrmann, der aus fünf Metern nur noch einschieben musste (71.).

Doch die Hausherren steckten vor den 487 Fans im Niedersachsenstadion nicht auf und verkürtzten fast im direkten Gegenzug. Eine Ecke Damers beförderte am Ende Finn Arkenberg ins Kickers-Tor – 1:2 (73.). Havelse drückte nun auf den Ausgleich, kam aber zu keinem zwingenden Abschluss. Die Kickers lauerten auf Konter und belohnten sich kurz vor Schluss. Maximilian Breunig schickte Sané alleine auf die Reise. Dieser kreuzte im Strafraum den Laufweg Florian Riedels und bekam einen Elfmeter zugesprochen. Er schnappte sich den Ball und platzierte das Leder sicher rechts oben im Tor zur 3:1-Führung (84.).

Und Sané hatte noch nicht genug! Eine Verlagerung Kraulichs legte er sich mit dem ersten Kontakt am Verteidiger vorbei in den Strafraum und jagte den Ball auf den kurzen Winkel – doch Quindt reagierte ausgezeichnet und lenkte den Ball noch über die Latte (88.)! In der 90. Minute kam noch Marco Hausjell für den aktiven Kopacz in die Partie. Ansonsten passierte aber nichts mehr im Niedersachsenstadion. Und so feierten die Jungs von Ralf Santelli den enorm wichtigen Dreier im Abstiegskampf in der niedersächsischen Landeshauptstadt!

Der TSV Havelse reist bereits am Freitag ins Rheinland und gastiert dort um 19:00 Uhr bei Viktoria Köln. Für die Kickers geht es nächsten Samstag um 14:00 Uhr in der heimischen FLYERALARM Arena weiter. Zu Gast ist dann der Tabellenführer 1. FC Magdeburg, den die Roten aber in dieser Saison schon einmal ein Bein gestellt haben. Deshalb kommt alle ins Stadion  und unterstützt unsere Jungs auch bei diesem Heimspiel so lautstark wie heute in Hannover!

Rüdiger Ziehl: „Es war ein ausgeglichenes Spiel, in dem wir in den entscheidenden Momenten einfach nicht gut genug waren. Entsprechend ist die Enttäuschung bei uns sehr groß. Würzburg spielt die Situation vor dem 3:1 auch gut aus, da war das Spiel dann entschieden. Wir hatten unsere Möglichkeiten, aber waren am Ende weder vorne noch hinten in den entscheidenden Momenten konsequent genug, um heute was zählbares mitnehmen zu können. Die Einstellung der Mannschaft war da, wir wollten auch nach dem Rückstand das Spiel noch drehen, aber nochmal, die entscheidenden Momente hat Würzburg auf seiner Seite gehabt. Daraus müssen wir lernen, in den wichtigen Situationen einfach klarer zu sein, um Erfolg zu haben. Natürlich ist es für uns ein Rückstand und wir müssen uns schnell schütteln.“

Ralf Santelli: „Der Sieg tut uns wahnsinnig gut. Ich habe die letzten Tage immer wieder angesprochen, dass so ein Sieg nicht nur wichtige Punkte bedeutet, sondern auch enorm wichtig ist für die Emotion. Wir haben uns heute belohnt. Ich denke über die gesamte Spieldauer gesehen gab es auch Phasen, in denen wir Glück hatten, keinen Gegentreffer zu kassieren. Ich war heute vor allem mit der Defensivleistung zufrieden, wir haben im Defensivverbund gut gearbeitet. Darauf aufbauend haben wir es immer wieder geschafft, bei Balleroberungen in die Tiefe zu spielen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann immer Kontersituationen, die wir aber nicht alle gut und sauber ausgespielt haben. Aber wir haben gewonnen und fahren zufrieden mit den drei Punkten im Gepäck nach Hause.“