So, 06.12.2020 , 17:11 Uhr

Würzburger Kickers verlieren zuhause gegen SV Sandhausen

2:3 gegen Sandhausen: Lotrič und Hägele treffen bei turbulentem Heimspiel

Der FC Würzburger Kickers musste sich am 10. Zweitliga-Spieltag dem SV Sandhausen mit 2:3 (1:1) geschlagen geben. In einer umkämpften Partie glich Mitja Lotrič kurz vor der Pause (42.) den 0:1-Rückstand durch Daniel Keita-Ruel (18.) aus. Nach dem Seitenwechsel brachten Ivan Paurevic (54.) – im Anschluss an einen unberechtigten Freistoß – und erneut Keita-Ruel (70.) die Gäste wieder in Führung. Auch nach Ewertons Platzverweis (74.) steckten die Rothosen jedoch nicht auf und kamen durch Daniel Hägele zum Anschlusstreffer (88.). Am Ende brachten die Gäste jedoch die knappe Führung über die Zeit.

FWK-Cheftrainer Bernhard Trares hatte im Vergleich zum Auswärtsspiel in Regensburg drei Änderungen vorgenommen: Leroy Kwadwo, Mitja Lotrič und Dominic Baumann begannen anstelle von Lars Dietz (Verletzung an der Ferse), Robert Herrmann und Ridge Munsy. Arne Feick (Kapselverletzung), Nzuzi Toko (muskuläre Probleme), Luke Hemmerich (Adduktorenprobleme), Keanu Staude (Sprunggelenksprobleme) und Niklas Hoffmann (Rotsperre) standen nicht zur Verfügung.

Würzburg spielt, Sandhausen trifft

Die Rothosen starteten engagiert in die Begegnung und hatten durch Lotrič die erste gute Gelegenheit. Doch Martin Fraisl lenkte das Leder gerade noch um den Pfosten (9.). Die Würzburger versuchten, spielerisch zum Erfolg zu kommen. Jubeln konnten dann aber die Kicker vom Hardtwald. Eine Ecke Julius Biadas drückte Daniel Keita-Ruel am zweiten Pfosten zum 1:0 über die Linie (17.).

Doch die Trares-Elf zeigte sich unbeeindruckt und hatte weiterhin mehr vom Spiel. Patrick Sontheimers Abschluss nach einer zu kurz abgewehrten Ecke wurde gerade noch geblockt (20.). Die Mainfranken suchten die Lücken im Sandhäuser Abwehrverbund, während die Gäste auf schnelles Umschaltspiel setzten und damit beinahe erneut zum Erfolg kamen. Keita-Ruels Abschluss von der Strafraumkante lenkte Fabian Giefer mit einer starken Parade an den Pfosten (24.), Kevin Behrens Kopfball nach Gerrit Naubers Hereingabe fing der FWK-Schlussmann sicher (27.).

Lotrič belohnt überlegene Kickers

Beide Mannschaften kämpften leidenschaftlich, ohne erneut gefährlich zu werden. Erst in der Schlussphase setzte Sandhausens Robin Scheu einen Abschluss über das Tor (41.), ehe die Trares-Elf sich für ihren Aufwand belohnte. Nach einem Fehlpass von Scheu spritzte David Kopacz dazwischen und bediente den mitgelaufenen Mitja Lotrič, der aus zwölf Metern gekonnt zum Ausgleich einnetzte (42.).

Rothosen geraten erneut in Rückstand

Mit der gleichen Elf starteten die Rothosen auch in den zweiten Durchgang und hatten weiterhin optische Vorteile. Nach einer unberechtigten Standardsituation ging der SV Sandhausen erneut in Führung. Leroy Kwadwo war deutlich vor Dennis Diekmeier am Ball, Schiedsrichter Sören Storks entschied daher zu Unrecht auf Freistoß. Die Flanke von Biada köpfte der eingewechselte Ivan Paurevic aus acht Metern zum 1:2 ins Tor (53.).

Würzburg behielt aber den Kopf oben, kam jedoch zunächst zu keinen klaren Tormöglichkeiten. Die hatte stattdessen der SVS. Nach Biadas Ecke zimmerte Nauber das Leder abgefälscht aus zwölf Metern an den Querbalken (62.). Und die Schwarz-Weißen legten wenig später nach. Nikolas Nartey spielte mit Keita-Ruel Doppelpass, ehe der Angreifer aus Nahdistanz zum 1:3 traf (70.). Zu diesem Zeitpunkt hatte Trares mit Saliou Sané und Robert Herrmann für Torschütze Lotrič und Kwadwo bereits frische Kräfte gebracht (65.).

Kickers kommen in Unterzahl noch einmal heran

Kurz vor Anbruch der Schlussviertelstunde waren die Kickers dann in Unterzahl. Ewerton hatte nach einem Foul an Diekmeier die Rote Karte gesehen (74.). Doch die Würzburger stemmten sich in Unterzahl vehement gegen die drohende Niederlage, die Aziz Bouhaddouz in der Schlussphase beinahe endgültig besiegelt hätte. Doch sein vermeintlicher Treffer zum 4:1 wurde nach Überprüfung wegen einer Abseitsposition Diekmeiers zurückgenommen (85.).

Die Hoffnung lebte weiter und Daniel Hägele gab ihr weitere Nahrung, als er Herrmanns Freistoßflanke akrobatisch verwertete (87.). Ridge Munsy kam für die letzten Minuten für Kopacz (90.), aber auch er konnte den Ausgleich gegen mit Mann und Maus verteidigende Sandhäuser nicht mehr erzielen.

Fränkisches Derby am nächsten Sonntag

Damit bleibt der SV Sandhausen mit nun elf Punkten auf Rang 15, während die Kickers weiterhin Tabellenschlusslicht sind. Am kommenden Wochenende reisen die Rothosen zum fränkischen Duell nach Nürnberg (Sonntag, 13. Dezember 2020 um 13:30 Uhr). Sandhausen empfängt bereits am Freitagabend um 18:30 Uhr die SpVgg Greuther Fürth.

STIMMEN ZUM SPIEL

Bernhard Trares (Cheftrainer FC Würzburger Kickers): Ich muss meiner Mannschaft ein großes Lob aussprechen für ihre spielerische und kämpferische Leistung. Wir kassieren das erste Tor viel zu einfach nach einem Eckball, was sehr ärgerlich ist. Aber auch danach hatten wir mehr Spielanteile. Sandhausen war aber stets gefährlicher in den weniger Momenten, die sie nach vorne hatten. Der Zweikampf vor dem Freistoß, der zum 2:1 führt, war spielentscheidend. Das ist eine Frechheit, diesen zu pfeifen. Der Linienrichter steht fünf Meter entfernt und Leroy spielt klar den Ball. Allerdings müssen wir den Standard besser verteidigen. Danach mussten wir mit dieser Szene klar kommen. Wir haben jedoch nie aufgegeben, weiter gekämpft und versucht, die Dinge spielerisch zu lösen. Der Anschluss war verdient, aber es hat leider nicht mehr gereicht. Wir werden weiterarbeiten und nehmen den Kampf auf, um die Klasse zu halten.

Michael Schiele (Cheftrainer SV Sandhausen): Es ging früh in der Saison um wichtige Punkt im Abstiegskampf. Das hat man gesehen. Wir mussten aufpassen, wenn der Gegner Räume bekommen hat. Aber es ist uns sehr gut gelungen, die Angriffe zu verteidigen und sind selbst zu sehr guten Chancen gekommen. In der zweiten Halbzeit hatten wir ebenfalls viele Gelegenheiten und waren bei Standards stets gefährlich. Wir haben mit kompakter Verteidigung versucht, den Gegner vom Tor wegzuhalten, was weitestgehend geklappt hat. Das 2:3 müssen wir besser verteidigen. Zudem haben wir leider die Räume nach dem Platzverweis nicht genutzt. Aber die Jungs haben sich voll reingehauen und wir nehmen sehr wichtige drei Punkte mit.

Sebastian Schuppan (Vorstand Sport FC Würzburger Kickers): Die Spieler waren sehr sauer und enttäuscht. Das geht an uns allen nicht spurlos vorbei. Sky hat vor der Partie vier klare Fehlentscheidungen bescheinigt. Das angebliche Foul vor dem 2:1 ist nun die fünfte. Das ist brutal. Das zieht uns den Boden unter den Füßen weg. Der Schiedsrichter hat mit zweierlei Maß gemessen, wie der Zweikampf in der Entstehung zum 3:1 zeigt. Dazu fällt mir nichts mehr ein, das macht mich sprachlos. In der Hälfte der Spiele gab es ganz krasse Fehlentscheidungen gegen uns. Hier geht es ums Überleben in der 2. Bundesliga Liga. Das geht auch nicht spurlos an uns vorbei. So kann es nicht weitergehen. Wir machen unsere Arbeit. Die Jungs hauen alles raus, tun alles, was möglich ist. Jedes Spiel ist in der 2. Bundesliga ist schwer. Wir brauchen schnell ein Erfolgserlebnis. Aber ich bin optimistisch, weil ich sehe, wie die Jungs unter der Woche und in den Spielen ackern. Auch die Reaktion der Mannschaft heute ist nicht selbstverständlich.

 

AUFSTELLUNG

Würzburg: Giefer – Hansen, Hägele, Ewerton – Flecker (81. Kraulich), Sontheimer, Meisel, Kwadwo (65. Herrmann) – Lotrič (65. Sané), Kopacz (90. Munsy) – Baumann.

Sandhausen: Fraisl – Nauber, Röseler, Zhirov (46. Paurevic) – Diekmeier, Nartey (72. Linsmayer), Taffertshofer, Scheu (72. Contento) – Biada (81. Bouhaddouz) – Behrens (85. Esswein), Keita-Ruel.

DATEN

Tore: 0:1 Keita-Ruel (18.), 1:1 Lotrič (42.), 1:2 Paurevic (54.), 1:3 Keita-Ruel (69.), 2:3 Hägele (87.).

Rote Karte: Ewerton (74.).

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