Die Gethsemanekirche am Würzburger Heuchelhof wurde in der Nacht von Samstag auf Sonntag an mehreren Stellen mit Farbe besprüht. Abgebildet ist das Symbol „Z“ – Dieses wird von russischen Streitkräfte im Krieg gegen die Ukraine verwendet. Die Kirche hat daraufhin kurzerhand eine Friedensandacht veranstaltet.
Es herrscht großes Entsetzen bei der Kirchengemeinde am Heuchelhof am Sonntagmorgen: Als die ersten Teilnehmer zum morgendlichen Gottesdienst in der Gethsemanekirche erscheinen, fallen ihnen die Schmierereien an den Kirchenwänden ins Auge. Fünf mal haben unbekannte Täter ein großes, schwarzes „Z“ an die Wände gesprüht – gut einsehbar von allen Seiten.
„Das Z steht für den Sieg der Russen in der Ukraine, für die russische Armee. Dort wird es immer wieder auf den Panzern gesehen und soll auch hier provozieren und soll für Putin stehen.“, erklärt uns die Pfarrerin des Sonntagmorgen-Gottesdienstes Anna Amberger. Kurzerhand entscheidet sich die Kirchengemeinde dazu, dieser Aktion ein Gegenzeichen zu setzen und organisiert eine spontane Friedensandacht.
An dem kurzfristigen Friedensgebet nehmen am Sonntagabend rund 300 Personen teil. Mit dabei sind auch zahlreiche Menschen mit russischem Hintergrund. Denis Batschurin, ein in Deutschland lebender Russe, ist entsetzt über die Beschmierung der Kirche: „Das finden wir unnormal (…). Wir wollen alle hier in Frieden leben, das muss man schätzen (…). Es kann nicht sein, dass man solche Sachen verbreitet, die Hass und Gewalt sozusagen zeigen.“
Warum es ausgerechnet die Gethsemanekirche getroffen hat, ist der Gemeinde ein Rätsel. Laut Amberger ist der Russland-Ukraine-Konflikt jedoch auch am Heuchelhof sehr präsent, da hier viele Menschen mit osteuropäischem Hintergrund leben.