Ernüchterung bei der kurzfristigen Pressekonferenz am Montag im Wonnemar. Seit zwei Jahren hat die Stadt Marktheidenfeld im Landkreis Main-Spessart kein Schwimmbad mehr. Wann es wieder öffnet, kann auch nach der Pressekonferenz keiner sagen. Natürlich wolle man öffnen, so Robert Maier von der AIM Spa Deutschland, doch noch seien da einige Hürden zu meistern.
Aktuell würden etwa noch spezielle Fliesen fehlen, die derzeit aber kaum beschaffbar sein. Dazu kommen die steigenden Energiekosten. Sollten die Fliesen dann einmal da sein, dauert es laut Maier noch etwa rund 8-10 Wochen, bis diese angebracht, die Becken befüllt, die Wasserqualität passend und das Wasser warm sind. Neben dem Material fehlt es außerdem noch an Personal. Bisher seien etwa die Hälfte der 60 Stellen besetzt. Unbesetzt sind noch Stellen in der Technik, in der Badeaufsicht und bei den Fachangestellten für Bäderbetriebe.
Auch die Eigentümerfrage ist noch nicht abschließend geklärt. Die Betreibergesellschaft AIM Spa und die Stadt Marktheidenfeld stehen sich derzeit noch vor einem Schiedsgerichtsverfahren gegenüber. Beide Seiten wollen das Schwimmbad künftig betreiben, zu den eigenen Konditionen. AIM Spa hatte das Bad Anfang 2021 gekauft, als die vorherige Betreibergruppe interSPA insolvent ging. Weil das Bad sich selbst überlassen gewesen sei, will die Stadt Marktheidenfeld das Bad in kommunaler Hand wissen und hatte daher den sogenannten Heimfall erklärt. Doch damit war der Betreiber nicht einverstanden.
Der Investor jedenfalls will das Bad so bald wie möglich wieder eröffnen. Und er hat große Zukunftspläne. Mit einer CO2-neutralen Energiezentrale sollen die Heizkosten gesenkt werden. Außerdem plant er den Neubau eines Vier-Sterne-Hotels für rund 25 Millionen Euro. Als Eröffnungstermin für das Hotel auf Stelzen peilt Maier das Frühjahr 2024 an. Ab da sollen bis zu 180 Hotelgäste durch einen Bademantel-Gang Zutritt zum Freizeitbad haben. Vorausgesetzt, das Bad wird weiterhin von der AIM Spa betrieben.