Seit wenigen Tage sieht man sie wieder über die Äcker in Unterfranken rollen – Mähdrescher. Doch diese sind in diesem Jahr deutlich früher dran als gewohnt. Obendrein ist bereits jetzt klar, die diesjährige Ernte wird alles andere als gut ausfallen. Die derzeit vorherrschende Trockenheit und die für den Juni viel zu heißen Temperaturen haben die letzten Hoffnungen der Landwirte auf eine gute Ernte bereits zerstört. Besonders hart scheint es den Großraum Schweinfurt zu treffen.
Aufgrund der Wetterlage wird das Getreide zu schnell reif. Es setzte eine Art von Notreife ein – die Körner bilden sich wenn überhaupt nur sehr flach aus. In besonders Trockenen Gebieten könnten die Ähren in diesem Jahr überhaupt keine Körner enthalten – Unterfranken dürfte davon aber glücklicherweise verschont bleiben.
Die derzeit hohen Weizenpreise sind für die Erzeuger zwar eine gute Nachricht, wenn aber der Ertrag fehlt, bringt das den Landwirten auch nicht viel. Zudem sehen die Landwirte technische Probleme, die Getreideäcker mit den kleinen flachen Körnern überhaupt effektiv dreschen zu können. So kann es passieren, dass durch den erzeugten Wind, der im Innern der großen Maschine das Dreschgut von den normalerweise leichteren Unkrautsamen reinigt, auch die flachen Getreidekörner aussortiert.
Ebenfalls schlecht sieht es beim Raps und Mais aus. Auch hier fehlt es den jungen Pflänzchen an Feuchtigkeit. Teilweise musste nachgesät werden, da die erste Saat nicht richtig aufgegangen war. Doch selbst die Nachsaat ist jetzt gefährdet. Bei den Zuckerrüben hingegen scheint die Lage noch nicht allzu dramatisch zu sein. Offenbar haben die jungen Pflanzen noch vom Regen im April profitieren und ihre Wurzeln schon in Tiefen vortreiben können, wo es noch etwas Feuchtigkeit gibt. Trotzdem schreite das Wachstum aktuell nur sehr langsam voran.