Der Stadtrat hat mit großer Mehrheit das Integrierte Klimaschutzkonzept für Würzburg beschlossen. Damit liegt nun ein verbindlicher Maßnahmenkatalog vor, um die Stadt klimafit zu machen. Dr. Christian Göpfert ist der Leiter der Stabsstelle Klima und Nachhaltigkeit bei der Stadt Würzburg. Er sagt: „Extremwetterereignisse werden zunehmen, beispielsweise die Hitze. Für die gesamte Stadt und die Stadtplanung ist es ein enorm wichtiges Thema, dass wir kühle Frischluftkorridore schaffen und erhalten, wie zum Beispiel der Main, der ein zentraler Transportweg ist für Kaltluft und Frischluft in der Stadt.“ Auch aufgrund der Kessellage der Stadt Würzburg muss dafür gesorgt werden, dass die frische Umland-Luft in den Kessel hineinfließen kann und so die Stadt abkühlen kann.
Das Integrierte Klimaschutzkonzept betrifft alle Facetten des Zusammenlebens in der Stadtgesellschaft – von Wohnen und Energie über Mobilität und Konsum, bis hin zu Bildung, Kultur und Soziales. Überall gibt es Möglichkeiten, die Zukunft für alle besser zu machen.
Mit gutem Beispiel vorangehen wird die Stadtverwaltung selbst. Klimabürgermeister Martin Heilig kündigt eine Reihe von Maßnahmen an, die auch einiger Anstrengung bedürfen: „Wenn man das Rathaus kennt, wenn man unsere Schulen kennt, der weiß wieviel Gebäude wir haben, teils auch sehr alte Gebäude. Dann weiß man, dass wir da schon einiges zu tun haben, dass wir sie sanieren, dass wir sie ausstatten mit Solaranlagen.“
Würzburg will schnellstmöglich viermal so viel Solarstrom produzieren, wie bisher – das geht nur mit den privaten Haushalten. Jede Bürgerin und jeder Bürger ist aufgefordert, Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen. Die Stadt Würzburg hat zum Beispiel ein Förderprogramm aufgelegt, das die Bürgerinnen und Bürger bei der Anschaffung von Photovoltaik-Anlagen unterstützt.
Zuschüsse gibt es für Stecker-Solaranlagen, für Module an der Fassade oder in Kombination mit einem Gründach. Große Photovoltaik-Anlagen auf Mehrfamilienhäusern und Mieterstrommodelle werden ebenfalls gefördert. Die Förderhöhe liegt bei 200 Euro für eine Steckersolaranlage und zwischen 1500 Euro bis zu 6000 Euro für große Photovoltaik-Anlagen. Alle Informationen dazu: www.wuerzburg.de/solar Die Energieberater der Stadt Würzburg im Energie- und Klimazentrum (EKZ) helfen weiter.
Es gibt schon viele Initiativen, Gruppen und Unternehmen, die den Klimaschutz aktiv voranbringen. Ihnen eine Plattform zu bieten, ist das Ziel des Zukunftsfestes, das am Samstag, den 7. Mai in Würzburg auf dem unteren Markt stattfindet. Koordinatorin Sabine Jantschke: „Wir wollen, dass sich die verschiedenen Leute, die ehrenamtlich tätig sind präsentieren können und Mitstreiter finden.“
Das Zukunftsfest ist auch der Auftakt für die diesjährige Stadtradeln Aktion, die in Würzburg schon mehrfach stattgefunden hat, und bei der im Jahr 2020 über 40 Tonnen CO2 eingespart werden konnten. Koordinator Claudius Stanke: „Wir treffen uns um 11 Uhr auf dem Marktplatz und werden dann eine kleine Radelrunde um die Stadt machen, um gemeinsam in die Wochen zu starten und dann idealerweise die restlichen drei Wochen möglichst viele Wege mit dem Rad und den PKW meiden und wem es Spaß gemacht hat – und das hoffentlich vielen – die sollten dann natürlich weitermachen.“