In Rothenbuch im Spessart ist es eine jahrhundertealte Tradition, Eicheln zu sammeln und als Saatgut zu verwenden, wenn die Eichen ausreichend Früchte tragen. Früher fand die Eichelmast alle zehn Jahre statt – heute ist es jedes zweite Jahr soweit. Trockenheit und Hitze lösen die Fruchtbildung der Bäume aus. Ein Zeichen dafür, dass es den Eichen nicht gut geht und sie deshalb mit der Fortpflanzung ihren Bestand sichern wollen. Fluch und Segen zugleich – denn die Eiche gehört zu den Bäumen die wir im Klimawandel brauchen. Sie wurzelt tief und kann dadurch Wasser erschließen, an das andere Bäume gar nicht mehr herankommen. Je mehr die Eichen also Früchte bilden, desto besser für die Klimaresistenz unserer Wälder.
So kamen bei der letzten Eichelmast in Rothenbuch 2020 ganze 750 Zentner also 37,5 Tonnen zusammen. Durch das gute Ergebnis konnte ein Teil der Eicheln auch an andere Regionen in ganz Bayern weitergegeben werden. Der Forstbetriebsleiter hofft auch in diesem Jahr auf ein so gutes Ergebnis. Damit könnte man die Verluste von Fichten und Kiefern ausgleichen, die den Hitzesommer besonders schlecht vertragen haben.